Warum die Gold-Rallye gerade erst begonnen hat

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Mit umfangreichen Wertpapierkäufen und Negativzinsen haben die Zentralbanken eine der größten Finanzblasen der Geschichte bewirkt. Nun erreichen sie das Ende dessen, was mit Fiat-Geld möglich ist, sagt Diego Parrilla. Die Folge ist eine Gold-Rallye.

Diego Parrilla Gold-Rallye
Ein Goldbecher aus dem 4. oder 5. Jahrhundert vor Christus. (Foto: „Gold Beaker with Bulls“ von A.Davey, Lizenz: CC BY 2.0)

Der Goldpreis ist um mehr als 30 Prozent gestiegen, seit die US-Zentralbank im Dezember letzten Jahres die Zinsen anhob. Doch dieser Preisanstieg ist möglicherweise erst der Anfang eines langjährigen Gold-Bullenmarktes.

Als Antwort auf die Lehman-Krise experimentieren die Zentralbanken mit immer neuen geldpolitischen Werkzeugen. Sie testen die Grenzen dessen, was mithilfe von Fiat-Währungen möglich ist.

Die Größte Finanzblase der Geschichte

Umfangreiche Wertpapierkäufe (Quantitative Easing) und Negativzinsen haben den Wert von Staatsanleihen extrem verzerrt. Es handle sich hier um „eine der größten Finanzblasen in der Geschichte“ schreibt der Edelmetallexperte Diego Parrilla in der Financial Times.

Die Politik der Zentralbanken hat für die Investoren rund um die Welt Anreize geschaffen, dass sie die Laufzeit ihrer Portfolios erhöhen. Dadurch steigen das Risiko von Kapitalverlusten, die Liquidität und die Volatilität – möglicherweise über das erträgliche Maß hinaus.

Gutes Umfeld für eine Gold-Rallye

Zudem hat die Blase bei den Staatsanleihen dazu geführt, dass die Kreditrisiken auf den Aktien- und Kreditmärkten stark angestiegen sind. Denn oftmals ignorieren die Investoren die Risiken von Kapitalverlusten, Liquidität und Volatilität.

Die derzeitige extreme Ausweitung von Geldmenge und Krediten ist nicht aufrechtzuerhalten. Die Blase muss irgendwann platzen. Die Investoren werden statt um die Vermehrung ihres Kapitals um dessen Erhalt kämpfen. Dies ist ein extrem gutes Umfeld für Gold und andere Sachwerte.

Die Grenzen der Fiat-Währungen

Wenn die nächste Finanzkrise kommt, haben die Zentralbanken kaum noch Werkzeuge zur Verfügung, um den Crash aufzuhalten. Die Zinsen sind bereits auf Rekordtiefs, und die Wertpapierkäufe erzielen eine immer geringere Wirkung.

Der anhaltende Währungskrieg, bei dem jede Zentralbank die eigene Währung gegenüber den anderen Währungen schwächen will, verstärkt die Probleme zusätzlich. Gold wird seine Rolle als Weltreservewährung zurückgewinnen, den es im Jahr 1971 mit dem Ende von Bretton Woods verlor.