Russland und China vereinen Zahlungssysteme gegen US-Dollar

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Russland und China arbeiten zusammen, um der Dominanz des US-amerikanischen Dollars an den Kragen zu gehen. Beide Weltmächte wollen ihre nationalen Zahlungssysteme verlinken, um westlichen Währungen entgegenzuwirken.

Russland und China vereinen Zahlungssystem gegen US-Dollar. Hier: Medvedev mit Li Keqiang beim Staatsbesuch in China 2015)
Russland und China vereinen Zahlungssystem gegen US-Dollar. Hier: Medvedev mit Li Keqiang beim Staatsbesuch in China 2015)

Russland und China vereinen Zahlungssystem

Russlands Premierminister Dmitry Medvedev war diese Woche in Beijing und hat mit Chinas Regierung über ein mögliches Zusammenschließen ihrer Zahlungssysteme gesprochen.

In Russland war man über den Erfolg der chinesischen Kreditkartenorganisation ‚China UnionPay‘ sehr beeindruckt und wolle mit den Bemühungen, den Yuan auf den internationalen Markt zu etablieren, gleichziehen. Auch Russland entwickelt gerade ein eigenes Zahlungssystem. Name: Karta Mir.

‚Im Moment wird besprochen, ob Karta Mir mit chinesischen Zahlungssystemen verlinkt werden soll,‘ so Medvedev. Man arbeite in Russland schon seit der Besetzung der Krim an einem eigenen System. Die angespannten Beziehungen mit dem Westen drängen Russland zu einem unabhängigen Geldsystem, schreibt Newsweek.

Ein gemeinsames Zahlungssystem würde Kunden erlauben, ihre Karte im Gebiet Russlands, Chinas und anderen Teilen der Welt zu benutzen.

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Medvedev glaubt fest daran, dass dieses Projekt großartige Aussichten hat. Vor allem, so Medvedev, sollen die Probleme, die beim Benutzen amerikanischer Zahlungssystem wie Visa oder Master Card auftreten, vermieden werden.

Welche Probleme im Einzelnen wurden von dem russischen Premierminister jedoch nicht genannt. Eins der Verkaufsargumente von Karta Mir ist, dass man die Karte auch in der besetzten Krim benutzen kann.

Seit der Krim-Krise wurden die Beziehungen der Europäischen Union und Russland immer schlechter. Seither versucht man deshalb mit China und weiteren östlichen Nationen enger zusammenzuwachsen.

Auch wollen Russland und China bald einen Fond für innovative Studien ins Leben rufen und damit eine Reihe gemeinsamer Projekte starten.

Medvedev setzt sich für ein stabiles, globales Finanzsystem ein. Und je mehr finanzielle Instrumente es gebe, so Medvedev, desto stabiler werde es. Das beinhaltet auch mehrere, sich balancierende Währungen die verschiedensten Transaktionen durchführen können. Eine Währung eines einzigen Landes sollte keine dominante Position einnehmen dürfen.

China arbeitet im Moment stark an der Internationalisierung des Yuan. Als potentieller Rivale des US-amerikanischen Dollars hat der Yuan auf jeden Fall mehr Chancen als russische Rubel. Denn Russland ist immer noch dabei, sich von der Wirtschaftskrise 2014 zu erholen.