Preise für Luxusvillen in London brechen ein: Blase geplatzt?

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Die Preise für Luxuswohnungen und Luxusvillen in London sind im dritten Quartal um 11,5 Prozent gefallen. Die Umsätze brachen um 14 Prozent ein. Mögliche Ursachen sind eine deutliche Steuererhöhung auf Immobilienkäufe sowie eine generelle Überwertung von Luxusimmobilien, die einer Korrektur bedarf.

Preise für Luxusvillen in London brechen ein
Die Preise für Luxusvillen in London fallen auch infolge des starken Pfunds. (Foto: Ana Raquel S. Hernandes)

Ende Oktober veröffentlichte die UBS AG eine Studie, wonach Wohnimmobilien in allen Großstädten Europas überbewertet sind. Die Schweizer Großbank warnte insbesondere vor eine Preiskorrektur in London. Nur Hongkong sei noch stärker überbewertet. Nun scheint die Immobilienblase in der britischen Hauptstadt tatsächlich zu platzen.

Die Preise für Wohnimmobilien im Wert von mindestens als 5 Millionen Pfund (rund 7 Millionen Euro) lagen im dritten Quartal 11,5 Prozent niedriger, als ein Jahr zuvor. Als Grundlage für diese Rechnung nutzte den Preis pro Quadratmeter Wohnfläche, so Richard Barber, Geschäftsführer des Maklers W.A. Ellis LLP, der zu Jones Lang LaSalle Inc. gehört.

„Die Blase könnte bereits geplatzt sein“, zitiert der US-Finanznachrichtendienst Bloomberg Richard Barber. Derzeit würden 36 aller Luxuswohnimmobilien im Zentrum Londons (Prime Central London) zu niedrigeren Preisen angeboten, als sie ursprünglich ausgeschrieben worden sind. Der durchschnittliche Preisabschlag liege bei 8,5 Prozent.

Die Umsätze für Wohnimmobilien in den besten Teilen im Zentrum Londons fielen innerhalb der letzten zwölf Monate sogar um 14 Prozent. Die Umsätze fallen seit Dezember 2014, als Schatzkanzler George Osborne die Steuern auf den Kauf von Luxusvillen oder Luxuswohnungen erhöhte.

Wer heute eine Wohnimmobilie zu einem Preis von 5 Millionen Pfund (7 Millionen Euro) kauft, zahlt sofort eine Stempelsteuer in Höhe von rund 10,3 Prozent, nämlich 513.750 Pfund. Das sind rund 164.000 Pfund mehr, als noch vor einem Jahr.

Die Bewertungen bei allen Wohnimmobilien in Londons besten Bezirken stiegen im dritten Quartal um 1,4 Prozent auf 1.832 Pfund pro Quadratfuß, so W.A. Ellis. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von rund 27.900 Euro.

„Der Rückgang des Preisanstiegs im Jahr 2015 hat dazu geführt, dass die Zahl der Immobilien zurückgegangen ist, die neu auf dem Markt sind, da die Verkäufer bereit sind zu warten, bis sich die Preise wieder erholen“, so ein aktueller Bericht des Maklers Strutt & Parker LLP. Zudem habe die Stärke des britischen Pfund relativ zu anderen Währungen ausländische Käufer abgeschreckt.