Künstlerin empört: Putzfrau zerstörte ihre Ausstellung

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Die Künstlerin Romana Menze-Kuhn hatte die aktuelle Flüchtlingskrise mit Goldfolie interpretiert. Doch die komplette Ausstellung landete im Mülleimer. Denn eine Reinigungskraft verwechselte das Kunstwerk mit Müll und räumte kräftig auf. Kunst liegt eben im Auge des Betrachters.

Putzfrau zerstört Ausstellung von Romana Menze-Kuhn in Mannheim. (Foto Screenshot)
Putzfrau zerstört Ausstellung von Romana Menze-Kuhn in Mannheim. (Screenshot: YouTube/MenzeKuhn)

In der Mannheimer Philippuskirche ereignete sich ein ironischer Zwischenfall. Eine Reinigungskraft vollstrecke ihren Dienst wie gewohnt und beseitigte den Müll in der ganzen Kirche. Was sie dabei nicht wusste, ist dass der Müll eigentlich Teil einer Kunstausstellung war. Kunst ist eben nicht immer als Kunst zu erkennen. Die Künstlerin Romana Menze-Kuhn war zuerst sehr verärgert.

Peinlicher Zwischenfall in Mannheimer Ausstellung

Die Künstlerin Romana Menze-Kuhn hat mit ihrer Arbeit die aktuelle Flüchtlingskrise thematisiert. Sie schmückte Teile der Kirche mit Goldfolie und versuchte so die problematischen Zustände, die mit der Flucht aus Angst und Terror zu tun haben, anzugehen.

Die Goldfolie war auf Bänken festgemacht und am Boden festgeklebt. Der Künstlerin zufolge war die Kunst klar als solche zu erkennen. Nachdem sie das versehentliche Missgeschick entdeckt hatte, konnte sie es zuerst gar nicht fassen. Vor allem deswegen, weil die Ausstellung schon mehrer Wochen ausgestellt wurde.

All die viele Arbeit wurde zerstört. Die Ausstellung war seit Mitte Januar für Besucher geöffnet, alles war für die Bewunderung ihrer augenöffnenden Interpretation der Flüchtlingskrise arrangiert. Erst am Ende des Monats hat eine Reinigungskraft die Kunst zerstört.

“Ich habe mich schon sehr geärgert, das ist eine Respektlosigkeit. Man kann über Kunst denken wie man will, aber dass man in Kunst eingreift und etwas wegnimmt, das hat mich schon sehr empört.“ So berichtet Künstlerin Romana Menze-Kuhn dem Spiegel.

Sie ging herum und sammelte die Goldfolie ein und packte sie zusammen. Ein Teil landete sogar in einer Mülltonne. Kreative Arbeit wurde versehentlich als herumliegender Müll verwechselt. Zum Glück ging die Künstlerin so professionell wie möglich mit der Situation um.

Romana Menze-Kuhn interpretiert den Müll aufs Neue

Nach dem ersten Schock fand die Künstlerin einen Weg mit der Situation so gut es ging umzugehen. Schlussendlich wurde sogar eine Mülltonne, in der die Goldfolie herausragte, mit in ihre Kunststellung übernommen. Ihre Kunst wurde also anfänglich weggeschmissen, am Ende aber recycelt. Auch wenn die Putzfrau den Wert ihrer Kunst nicht erkennen konnte, so konnte die Künstlerin etwas Neues erschaffen.