Smartphones, soziale Netzwerke und die verlorene Generation

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Nicht um die Millennials, sondern um die Generation danach könnten wir uns langsam Sorgen machen. Zwar war noch keine Generation so schnell im Adaptieren neuer Technologien, doch ob der Preis dafür es wert ist, ist in Frage für sich. Schuld seien Smartphones und soziale Netzwerke.

Smartphones, soziale Netzwerke und die verlorene Generation (Foto: Hamza Butt)
Smartphones, soziale Netzwerke und die verlorene Generation (Foto: Hamza Butt)

Smartphones und die verlorene Generation

Neu ist immer besser. So lautet die Devise auf dem Markt und unter den Jungen. Erst war es Facebook, danach Twitter, Instagram und Snapchat. Wenn wir unsere Post-Millennials ehrlich beobachten dann wird schnell klar, dass sie mehr auf sozialen Netzwerken aktiv sind als tatsächlich sozial zu sein.

Die Kritik daran ist genauso Schwierig wie die Verteidigung. Was ist denn schlimm daran, dass ich 24/7 mit meinen Freunden im Kontakt stehe? Ist der Austausch von maskierten Selfies denn ’schlechter‘ als Tischtennis spielen? Wer kann das schon beantworten?

Wenn man die heutige Situation objektiv beobachten will, muss man Veränderungen im Gehirn, im Verhalten und Suchttrends mit anderen Generationen vergleichen.

Ab 2012 sind nämlich sieht man alle langfristigen Trends unterbrochen, und durch steile Graphen ersetzt. 2012 erreichte das Smartphone den Massenmarkt, schreibt The Atlantik.

Seit 1930 konnte man eine positive Entwicklung in jungen Generationen beobachten. Jede Generation wurde etwas mehr selbstständig und verantwortungsvoll – bis 2012. Deshalb müssen wir auch zwischen Millennials und Post-Millennials unterscheiden.

Post-Millennials sind zwischen 1995 und 2012 geboren und wachsen mit sozialen Medien auf. Im Gegensatz zu Millennials ist das Internet immer mit ihnen in der Tasche und zu jeder Zeit erreichbar, mehr noch: sie sind durch das Internet auf unzähligen Wegen zu jeder Situation erreichbar.

Heutzutage sind Teenager weitaus sicherer im Umgang mit ihren Social Media Accounts als mit dem anderen Geschlecht auf Parties. Jetzt mal abgesehen von den sozialen Hürden die sie überwinden müssen, so ’sicher‘ war allerdings noch keine Generation vor ihnen: das Risiko für Autounfälle oder Alkoholvergiftungen ist heute weitaus geringer als vor 10 Jahren.

Ganz anders ergeht es der psychologischen Gesundheit und der mentalen Stärke unserer Post-Millennials. Und ja, viele der Entwicklungen lassen sich auf Smartphones zurückführen.

Schon in der Schule werden Kinder von Jahr zu Jahr, statistisch gesehen, unglücklicher. Sie haben keine Freunde in ihrer Klasse, gehen seltener auf Dates und haben im Vergleich zu den Millennials weitaus später zum ersten Mal Sex.

Wenn Freiheit im Smartphone gesucht aber nur kurzfristig gefunden wird, sucht man eben weiter bis man sie glaubt gefunden zu haben. Immer weniger Teenager sehen ein Auto als Symbol des Erwachsenwerdens an – in Zeiten der Klimaerwärmung ist das natürlich eine willkommene Entwicklung. Was ist aber die Alternative? Ein neues Profilbild auf Facebook?

Zusammengefasst: Die heutigen Post-Millennials lassen sich mehr Zeit bis sie tatsächlich Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen und verpassen die vielleicht besten Jahre ihres Lebens.

Von außen betrachtet sitzen Teenager den Großteil ihrer Zeit alleine an ihren Smartphones, im Inneren und nich an der frischen Luft. Sie bewegen sich nicht, sind desinteressiert und konzentrieren ihre gesammelte Aufmerksamkeit auf den Bildschirm ihrer Mobiltelefone.

Sie sind aber auch sozial. Tauschen sich über Text, Sprachnachrichten, Bilder und Kommentare mit unglaublich vielen Menschen gleichzeitig aus. Noch nie waren junge Menschen so vernetzt wie heute.

Ob wir eine ganze Generation verlieren, wissen wir erst im Nachhinein.