Enorme Ernteausfälle: Preise für Olivenöl gehen durch die Decke

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Zuerst wurden Zucchinis knapp, dann Auberginen und zuletzt verschwand der beliebte Eisbergsalat aus den Regalen europäischer Supermärkte. Seit kurzem gehen die Preise für Olivenöl durch die Decke – droht dem Öl dasselbe Schicksal?

Ernteaufall in Italien und Spanien: Olivenöl teurer als je zuvor (Foto: France Bon Appétit)
Ernteaufall in Italien und Spanien: Olivenöl teurer als je zuvor (Foto: France Bon Appétit)

Preise für Olivenöl gehen durch die Decke

Im Moment bereiten unerwartete Wetterphänomene den Olivenplantagen in Spanien und Italien Sorgen. Die zwei Länder sind die weltweit größten Produzenten von Olivenöl.

Enorme Ernteausfällen erschütterten den globalen Olivenöl-Markt mit ungeahnten Folgen. Die Preise für italienisches Olivenöl stiegen abrupt an. Im Oktober kostete ein Kilogramm noch 5,75 Euro, heute sind es 6,15 Euro. Und die Preise für spanisches Öl stiegen um 10 Prozent an.

Und Großbritannien trifft es am härtesten. Seitdem der Britische Pfund in den Keller gestürzt ist, stiegen die Preise für Olivenöl auf ein Rekordhoch. Fernsehkoch Jamie Oliver musste sogar sechs seiner italienischen Restaurants schließen. Währungsschwankungen machten die Resaturants nicht mehr profitabel genug, schreibt Bloomberg.

„Olivenöl ist teuer, die Preise sind unvorhersehbar,“ so Oliver. „Gutes Öl ist jeden Penny wert. In einem guten Restaurant wird es pro Esslöffel berechnet, so wie Kaviar oder Gänseleber.“

Auch der Koch Ben Tish ist von dem enormen Preisanstieg überwältigt. Er braucht 100 Liter Olivenöl in der Woche, hauptsächlich für Brot und seine hausgemachte Knoblauchmayonnaise. Seine Kosten stiegen 13 Prozent an – anstatt 26 Pfund kosten 5 Liter inzwischen 32,70 Pfund. Vor drei Monaten kaufte er dieselbe Menge für 23 Pfund.

Schlechte Wetterbedingungen in Spanien und Italien

Olivenbäume in Italien (Foto: N i c o l a)
Olivenbäume in Italien (Foto: N i c o l a)

Das Wetter in Südeuropa wurde in den letzten Jahren immer unregelmäßiger. Man kann die Schwankungen kaum noch voraussagen. Dieses Jahr rechnet man mit 6 Prozent weniger Ernte als im Jahr zuvor.

In Italien waren die Olivenplantagen in einem heißen und schwülen Wetter gefangen: perfekte Lebensbedienungen für Fruchtfliegen und deren Bakterien. Letztes Jahr musste Griechenland mit einem Drittel Produktionsrückgang umgehen lernen, auch hier hat ein ungewöhnlich heißes Wetter den Olivenbäumen zuschaffen gemacht.

China hingegen optimiert die Produktion von Olivenöl jedes Jahr. Mehr und mehr Länder werden bald auf Exporte aus China zurückgreifen, und das spätestens wenn Spanien und Italien die bestellten Lieferungen nicht mehr decken kann.