Patriarch fordert Kreuzzug gegen Dschihadisten

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Wegen des islamischen Terrors haben fast alle Christen Syrien bereits verlassen. Im Nachbarland Irak gibt es schon jetzt kaum noch Christen. Der Patriarch der syrisch-katholischen Kirche Ignatius Youssif III. Younan fordert nun den Einsatz von Bodentruppen gegen die Dschihadisten, mit anderen Worten: einen erneuten Kreuzzug gegen den Dschihad, um die Christen im Nahen Osten zu retten.

Vor 100 Jahren waren noch rund 30 Prozent der Bevölkerung in Syrien Christen. Vor 70 Jahren waren es noch knapp 20 Prozent aus. Heute bilden die Christen in Syrien eine verschwindende Minderheit von nur noch 5 Prozent.

Bald haben alle Christen Syrien verlassen

„Die Christen sind überall auf der Flucht, leben in humanitärem Notstand, ihre Moral schwindet“, sagt der Patriarch. Aus der Ninawa-Ebene um Mossul seien im August rund 140.000 Christen vertrieben. Wer kann, flieht in den Westen. „Unsere Gemeinden sind vom völligen Untergang bedroht.“

Patriarch Ignatius Youssif III. Younan ist selbst Syrer. Er wirft dem Westen vor, dass er die Christen im Nahen Osten im Stich gelassen hat. „Wir Christen haben keine finanziellen Mittel, kein Erdöl und auch keine Terroristen, um unsere Ziele durchzusetzen“, zitiert ihn die Welt.

Die Brüder im Westen hätten „ihren Glauben zugunsten des Materialismus“ abgegeben, sagt der syrische Patriarch, der mit „Seine Seligkeit“ angesprochen wird, der neuen Sprachen spricht, der in Rom studiert und in New York gelebt hat.

Ein neuer Kreuzzug

Nach Ansicht des Patriarchen haben die Westmächte die Gewalt im Nahen Osten noch geschürt. Die Russen seien derzeit die einzigen, die christliche Minderheiten gegen die Dschihadisten verteidigen. Der Westen müsse sich fragen, ob er eine gemäßigte Diktatur wie die von Baschar al-Assad nicht einem radikal-islamistischen Totalitarismus vorzieht.

Wenn man den islamistischen Terror besiegen wolle, müsse man auf Bodentruppen zurückgreifen, sagt der Patriarch. Mit Luftschlägen sei es nicht getan. Solche Sätze erinnern an die Zeit der Kreuzzüge, als die Katholische Kirche sich endlich dazu durchrang, mit Gewalt gegen die islamischen Aggressoren vorzugehen.

Younan will in den nächsten Wochen alle Patriarchen der Ostkirche mit dem Papst an einen Tisch bringen. Noch sei die Kirche nicht den islamischen Extremisten besiegt. Christen, Katholiken, Orthodoxe und Protestanten sind näher zusammengerückt. Sie müssen gemeinsam handeln, damit Christen Syrien und den Nahen Osten wieder bevölkern können.

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