Bhutan im Himalaya verlangt 200 Dollar pro Tag

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Das Himalaya-Königreich Bhutan will keinen Massentourismus mehr und mit einer Kurtaxe von 200 Dollar pro Tag den Schutz der Umwelt fördern. Bhutan hat seine Grenzen vor zwei Jahren wegen des Covid geschlossen und erst vor kurzem wieder eröffnet.

Taktshang - Tiger Nest in Bhutan
Taktshang – Tiger Nest in Bhutan

Bhutan öffnet Grenze zum ersten Mal seit Corona

Eines der abgelegensten und exotischsten Reiseziele der Welt, Bhutan, hat am Freitag den 23.09.2022 seine Grenzen für Touristen wieder geöffnet, allerdings mit einem Haken: einer Steuer von 200 Dollar pro Nacht. Das winzige Himalaya-Königreich mit weniger als 800.000 Einwohnern, das zwischen China und Indien liegt, hat seine Gebühr für nachhaltige Entwicklung von 65 Dollar pro Nacht auf 200 Dollar erhöht. Dies ist Teil der Strategie der Regierung, die Nachhaltigkeit wieder in den Mittelpunkt zu rücken, um einen „hochwertigen Tourismus mit geringem Volumen“ anzuziehen.

Der Binnenstaat, der für seine buddhistischen Klöster, seine bewahrte Kultur und seine hohen Berggipfel bekannt ist, hat den Massentourismus lange gemieden. Bis 1974 war Freizeitreisenden die Einreise in das Land untersagt, und bevor die Grenzen 2020 aufgrund von Covid wieder geschlossen wurden, mussten Besucher mindestens 200 Dollar pro Tag für Pauschalreisen ausgeben, die von Reiseveranstaltern angeboten wurden. Diese Anforderung wurde im Rahmen der neuen Änderungen abgeschafft, sodass eine Pauschalreise ohne Unternehmen möglich ist.

In einer Pressemitteilung argumentiert der Tourism Council of Bhutan, dass die Aufhebung des Erfordernisses von Pauschalreisen den Reisenden mehr Freiheit und Flexibilität verschafft, während die Mittel aus der erhöhten Tourismussteuer in die Förderung eines „kohlenstoffneutralen Tourismus und den Aufbau eines nachhaltigeren Tourismussektors durch den Ausgleich des CO2-Fußabdrucks der Touristen und die Fortbildung der Arbeitnehmer in diesem Sektor“ fließen werden.

Kurtaxe von 65 auf 200 Dollar

Bhutan, das dafür bekannt ist, seine Entwicklung anhand eines „Glücksindexes“ zu messen, hat erklärt, dass es die Einnahmen aus der erhöhten Steuer dazu verwenden will, den CO2-Fußabdruck von Touristen auszugleichen, die Qualifikationen von Arbeitnehmern in diesem Sektor zu verbessern und die Infrastruktur zu verbessern, um das Land CO2-negativ zu halten und die Bedrohung durch den Klimawandel zu bekämpfen.

„Eine unserer anspruchsvollsten, aber beliebtesten Wanderungen in Bhutan ist der 27-tägige Bhutan Snowman Trek. Er gehört zu den schönsten im Himalaya, aber wenn die Erhöhung des Preises durchgeht, werden die Kunden fast 10.700 Dollar statt der derzeitigen 7.000 Dollar zahlen müssen“, sagte Gordon Steer, der britische Manager von World Expeditions.

„Unsere Strategie für die Erneuerung des Tourismussektors bringt uns zurück zu unseren Wurzeln, dem High Value, Low Volume-Tourismus, bei dem wir die Bedürfnisse der Touristen erfüllen und gleichzeitig unsere Menschen, Kultur, Werte und Umwelt schützen. Der Tourismus ist ein strategisches und wertvolles nationales Gut, eines das nicht nur für die in diesem Sektor Tätigen, sondern für alle Bhutaner von Bedeutung ist. Die Sicherstellung seiner Nachhaltigkeit zu gewährleisten, ist entscheidend für den Schutz künftiger Generationen.“ Dorji Dhradhul, Generaldirektor, Tourismusrat von Bhutan.

Der Dzong in Punakha Bhutan
Der Dzong in Punakha Bhutan

Corona Pandemie lässt Reisebranche umdenken

Während die Pandemie in vielen Ländern zu einer Ablehnung des Massentourismus geführt hat, waren beliebte Reiseziele bestrebt, die Besucher schnell zurückzuholen, um ihre angeschlagene Wirtschaft anzukurbeln. Das italienische Venedig hat die Erhebung einer Eintrittsgebühr von bis zu 10 Euro (9,80 $) für Tagesausflügler auf nächstes Jahr verschoben, während Thailand eine Abgabe von 300 Baht (8 $) auf die Einreise per Flugzeug verschoben hat.

Bei sogenannten Digital Nomads beliebte Länder haben ebenfalls ihre Bestimmungen nach der Corona Pandemie geändert. Wie Business Leaders berichtet hat, benötigt man in 6 Länder ein bestimmtes Jahreseinkommen und muss ein entsprechend teures Visa bezahlen um von dort aus arbeiten zu können. Die karibischen Kaimaninseln und Fidschi wollen ihr Luxus-Image wahren, indem die Einreisebestimmungen verschärft werden.

(TB)