Zukunft von Luxus auf Reisen

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Die Reisebranche gibt sich ein Hightech-Upgrade für die Zukunft und hebt den Luxus auf Reisen weiter an. Die Art zu Reisen ist stetig im Wandel, Wohlhabende und reguläre Hotelgäste profitieren von neuem Luxus.

Zukunft von Luxus auf Reisen
Zukunft von Luxus auf Reisen

Hotels werden in Zukunft individueller

Hotelentwickler blicken immer Jahre voraus. Die Häuser, die sie in Zukunft eröffnen, werden die Verbrauchertrends widerspiegeln, die wir jetzt beobachten. In Berlin im Mai beschäftigte sich die IHIF (International Hospitality Investment Forum) mit dem Thema „The Evolution of Luxury, from Hotel to Residential„. Hotelentwickler von Marriott, Hilton, IHG und GOCO/Horwath Hospitality setzten neue Trends bei der Planung ihrer Hotels der Zukunft.

Luxus wird durch Authentizität definiert. Das ist der Top-Trend, den uns die Entwickler von Hilton, IHG und Marriott sagen. Die Hotels der Zukunft sollen authentischer gestaltet sein, sodass sie ein noch stärker lokalisiertes Erlebnis bieten, als wir es jetzt schon sehen. Ein Ultra-Luxushotel zu besuchen, das wie von der Stange genauso gut in Indien, Berlin oder Minneapolis stehen könnte, ist für den Luxusreisenden nicht mehr akzeptabel. „Ich möchte ein Hotelinterieur haben, das die wahre Eleganz und Kultur des Landes widerspiegelt, in dem ich mich befinde“, sagt Ingo Schweder, CEO von GOCO.

Luxus beinhaltet die „3 Ps:“ Personal, Private, Purpose“, sagt Willemijn Geels von IHG. „Persönlich“ bedeutet, dass die Menschen nicht die gleiche Erfahrung machen wollen wie ein anderer Kunde. „Privat“ ist genau das, ein eigener Bereich, eine Villa, eine Insel oder ein Boot, wo andere Kunden nicht anwesend sind. „Zweck“ wird ebenfalls wichtiger für die Reisenden. Sie wollen wissen wie sich ihr Luxusurlaub auf die Umwelt auswirkt.

Luxusreisende suchen private Unterkünfte, wollen aber dennoch zu einem Resort, wenn sie andere Leute sehen oder in einem tollen Restaurant zu Abend essen möchten. Fazit? In Zukunft wird es noch mehr eigenständige Villen geben, die an Hotels und Resorts angegliedert werden. So könnte es in Zukunft mit 3D-Druckern möglich sein individuelle, private Villen an besonderen Orten zu erreichten.

Luxusreisende werden jünger und Bevölkerung älter

Luxusreisende werden immer jünger und haben Geld zum Ausgeben. Sie wollen in Luxushotels übernachten und sind nicht scharf darauf, in der Wildnis zu leben, auch wenn sie noch jung sind. Die Luxushotels der Zukunft werden alle Altersgruppen ansprechen und sich nicht auf die sichere Seite des klassischen Luxus zurückziehen. Dies wirkt sich auf das Design, den Service und auch auf das lokale Flair aus.

Die Preissensibilität auf der Über-Luxus-Ebene ist verschwunden. Früher haben superreiche Leute nicht mit der Wimper gezuckt, wenn es um den Preis eines Lamborghini Veneno ging, aber sie waren bekannt dafür, dass sie die Kosten für einen Luxusurlaub in Frage stellten. Nach der Pandemie scheint es, dass die Kunden bereit sind, für das zu zahlen, was sie wollen und wann sie es wollen.

Die Bauprojekte werden immer gigantischer und wollen alle anderen übertreffen. Saudi-Arabien plant den Bau des größten Gebäudes der Welt: The Line. Das Gebäude soll größtenteils automatisch funktionieren und kommt eventuell als Luxusressort für superreiche Rentner in Frage. Der Yacht ist um die Ecke, der Ort liegt weltweit sehr zentral und man hat durch automatische, interne Farmen keine Probleme bei der Versorgung.

Reiseziele sollen individueller und privater werden
Reiseziele sollen individueller und privater werden

Rolle von smarter Technologie wächst im Luxussegment

Intelligente Reisekoffer könnten in Zukunft als Akku, Satellit für einen Internetzugang oder sogar als Arbeitsplatz dienen. Automatische Übersetzung für jede Sprache und intelligente, individuelle Unterstützung um ans Ziel zu kommen. Künftig werden Luxusreisende erwarten, dass der Wert ihres Urlaubs höher ist als bei allen bisherigen Reisen. Smarte Reiseziele könnten sich auf jeden Gast einstellen und ein individuelles Erlebnis bieten. Ein automatisierter, maßgeschneiderter Ansatz, der sicherstellt, dass keine zwei Reisenden die gleiche Erfahrung machen, so dass sie zum Wiederkommen verleitet werden, ist der Schlüssel dazu, dass sich Reiseziele von der Konkurrenz abheben.

Alles, was mit der Reise zu tun hat, wird bereits im Vorfeld geregelt, bis hin zu den letzten Wünschen. Von Sprachbarrieren und Ernährungsbedürfnissen bis hin zu religiösen Präferenzen und anderen Anforderungen der Reisenden werden die Bedürfnisse und persönlichen Vorlieben jedes Einzelnen dank der vernetzten Technologie berücksichtigt. IHG Hotels & Resorts hat sich kürzlich mit dem KI-Anbieter Josh.ai zusammengetan, um ein sprachgesteuertes, intelligentes Hotelzimmer einzurichten, das Beleuchtung, Jalousien, Musik und Temperatur automatisch an den Geschmack der Gäste anpassen kann. In Zukunft vernetzt man sich automatisch mit seinem Hotelzimmer und bekommt ein individuelles Erlebnis.

Weltraumtourismus und persönliche Roboter

Die Reise in den Weltraum ist für Touristen schon heute möglich, jedoch wird kaum etwas für Touristen geboten. Das könnte sich schon bald ändern, da private Raumfahrtunternehmen planen die Touristenbranche als Investitionskapital zu nutzen. Sollte sich die Raumfahrttechnologie weiter entwickeln, werden die Ziele auf der Erde auch deutlich schneller erreicht werden können.

Angesichts von mehr als 500 Einzelunternehmen, die laut Boston Consulting Group derzeit Roboter bauen, ist es nicht verwunderlich, dass sich dieser Bereich bis zum Ende des Jahrzehnts mindestens verzehnfachen und zu einem Wirtschaftszweig mit einem Umsatz von 260 Milliarden Dollar werden soll. In der Zukunft wird Privatsphäre davon profitieren, kontaktlose Technologie wird eine Selbstverständlichkeit sein, der Check-In zunehmend mobil und per App erfolgen und Selbstbedienungslösungen ein wachsender Standard.

(TB)