Prada-Finanzchef findet, dass London aus der Mode kommt

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Prada: für viele ist es DIE Luxusmarke. (Foto: )
Prada: für viele ist es DIE Luxusmarke. (Foto: Wesley Vieira Fonseca)

Die Umsätze der Luxus-Marke Prada in Großbritannien stagnieren. Denn vor allem der Luxus-Hochburg London fehlen derzeit einfach die Touristen, sagt Finanzchef Donatelli Galli. Dafür sei vor allem das starke britische Pfund verantwortlich. Das schreckt die Touristen offenbar vor Reisen nach Großbritannien ab.

In London ist am Freitag die neueste Fashion Show für Männer gestartet. Doch nach Ansicht von Prada-Finanzchef Donatello Galli ist London für ausländische Fashionfans derzeit nicht attraktiv.

Donatello Galli sagt, dass das starke britische Pfund die Gewinne des italienischen Luxus-Herstellers beeinträchtigt hat. „London fehlt es derzeit einfach an Touristen“, zitiert Bloomberg den Finanzchef.

Prada meldete einen Gewinnrückgang um 44 Prozent für die Monate Februar bis April. Hauptgrund ist ein Einbruch in China. Die britischen Verkäufe stagnierten in diesem Zeitraum, sagte Galli.

Reisende aus Asien und aus den USA haben hingegen die Umsätze in Europa in Schwung gebracht, denn sie wurden durch den schwachen Euro angelockt. Davon profitierte der Hersteller von Miu-Miu-Kleidern.

Das britische Pfund hingegen hat im vergangenen Jahr 8 Prozent gegenüber dem Euro gewonnen. Und Europäer machen etwa die Hälfte der Touristenumsätze in Großbritannien aus, sagen Analysten von Exane BNP Paribas.

Zwar ist auch Pradas mangelnde Innovation für den erheblichen Gewinnrückgang verantwortlich. Doch Gallis Erklärungen werden durch Zahlen gestützt.

Bond Street und das West End, Londons zwei große Shopping-Bezirke, verzeichneten im ersten Quartal einen Besucherrückgang im einstelligen Prozentbereich. Und steuerfreie Einkäufe gingen in Bond Street um 8 Prozent zurück, so Exane in einem Bericht vom Mai.

London ist die drittgrößte Stadt der Welt beim Konsum von persönlichen Luxus-Gütern. Im letzten Jahr wurden dort in diesem Bereich 10 Milliarden Euro umgesetzt. Das sind 4,5 Prozent der gesamten Branche, schätzen Berater von Bain & Co.