Mit „Apple Music“ will Apple das Musik-Geschäft zurückerobern

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Taylor Swift apple music
Taylor Swift und apple music (Foto: Hot Gossip Italia)

Schon Ende Juni startet Apple-Chef Tim Cook den neuen Streaming-Dienst „Apple Music“. Für 9,99 Dollar im Monat bietet Apple dann einen ähnlichen Service wie Spotify. „Apple Music“ richtet sich vor allem an die 800 Millionen Nutzer der Musikbibliothek iTunes, die bereits ans Bezahlen bei Apple gewöhnt sind.

Bei der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco hat Apple am Montag eine massive neue Initiative angekündigt. Der US-Konzern will das Musikgeschäft wieder zurückerobern, das ihm zuletzt vor allem viele deutlich kleinere Konkurrenten streitig gemacht haben.

Zu den Konkurrenten, die mit „Apple Music“ angegriffen werden, zählen nicht nur die Streaming-Dienste Spotify und Pandora, sondern auch das Satellitenradio Sirius XM und die sozialen Netzwerke wie Tumblr.

Mehr als zwei Stunden lang präsentierte Apple-Chef Tim Cook im Moscone Center in San Francisco die Erfolge von Apple und dann auch den neuen Musik-Service. Dieser heißt schlicht und einfach „Apple Music“ und soll bereits Ende Juni starten.

„Apple Music“ kopiert im Wesentlichen die bewährten Features der Konkurrenz. Die Nutzer können auf die Songs aus der Musik-Bibliothek iTunes zugreifen sowie einzelne Künstler, Radiosender, Genres und Fotos ihrer Lieblingsbands abonnieren.

Für drei Monate ist der Dienst gratis, dann kostet er monatlich 9,99 Dollar. Anders als Spotify und Pandora bietet Apple keine kostenlose Version an. Für 14,99 Dollar gibt es aber eine Familienversion, mit der die Musik auf bis zu sechs Geräten verfügbar ist.

Der schwedische Streaming-Dienst Spotify bietet eine Gratis-Variante für den Desktop an. Nur etwa 15 der insgesamt 60 Millionen Spotify-Nutzer zahlen für den Service. Apple hält es offenbar nicht für nötig, Kunden mit einer kostenlosen Version anzulocken.

Denn die Apple-Kunden sind durch iTunes bereits ans Zahlen bei Apple gewöhnt sind. Der Konzern hat die Kreditkarten- oder Bankdaten von rund 800 Millionen Nutzern gespeichert.

Die Apple-Konkurrenz hat nun durchaus Grund zur Sorge, dass Apple schnell einen großen Teil des Marktes übernehmen könnte. Denn das Unternehmen kann möglicherweise bessere Angebote machen, als die kleineren Konkurrenten.

Apple sagt, dass der neue Streaming-Dienst mehr als 30 Millionen Songs haben wird. Doch noch verhandelt Apple. Die Rechte an der US-amerikanischen Sängerin Taylor Swift hat Apple bereits, nicht jedoch an den Beatles, wie Bloomberg berichtet.

Wenn es Apple gelingt, die gesamte iTunes-Bibliothek für seinen Streaming-Dienst zu übernehmen, wäre das eine Revolution des Musik-Konsums. Kürzlich hat Apple die Firma Beats übernommen, sodass man wenn nötig nun auch Dr. Dre, Jimmy Iovine und Trent Reznor mit im Boot hat.

„Apple Music“ hat auch ein Feature mit dem Namen „Connect“. Dies zielt darauf ab, wie sich etablierte und neue Künstler mit ihren Fans verbinden. Dies ist ein offensichtlicher Angriff auf Tumblr, Twitter und SoundCloud.

Kürzlich sagte Apple Operations Chief Jeff Williams: „Das Auto ist das ultimative mobile Gerät.“ Aus dieser Richtung kommt nun Apples Angriff auf den Markt mit Satelliten-Radios. Der konkurrierende Sender Sirius XM ist heute standardmäßig in fast allen neuen Autos verfügbar. Doch wenn Apple seine Angebote wie CarPlay mit Apple Music kombiniert, ist auch hier eine Revolution möglich.