Gummibärchen mit Sklavenarbeit in Brasilien produziert

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Haribo genießt in Deutschland größtes Vertrauen. Kinder lieben die Süßigkeit und Eltern können Gummibärchen nur selten verbieten. Eine Dokumentation der ARD hat Haribo nun unter die Lupe genommen.

Gummibärchen werden mit Sklavenarbeit in Brasilien produziert (Foto: ARD)
Gummibärchen werden mit Sklavenarbeit in Brasilien produziert (Foto: ARD)

Gummibärchen mit Sklavenarbeit in Brasilien produziert

Haribo macht Kinder froh, und Erwachsene ebenso – so lautet der Werbeslogan von der weltbekannten Süßigkeiten-Marke. Stimmt auch, wenn man sich den durchschnittlichen Haushalt in Deutschland ansieht.

Dass Gummibären kein Obst ersetzen, ist klar. Dennoch werden den Goldbären von Haribo ein weitaus geringerer Zuckerhaushalt zugesprochen, als anderen Süßigkeiten. Und das, obwohl die Haribos eine wahre Zuckerbombe sind. Kinder lieben die farbenfrohen Bären – und Eltern haben kein allzu schlechtes Gewissen und denken wenigstens, dass sie ihren Kindern einen Gefallen tun. Ergo, Haribo macht Kinder froh, und Erwachsene ebenso. Oder?

In Gummibärchen sind fast 50 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten. Damit bestehen die beliebten Süßigkeiten zur Hälfte aus der von Eltern doch so verteufelten Zutat. Was Haribo hier geschafft hat, ist die hohe Kunst des Marketings: ein Produkt wesentlich besser aussehen zu lassen, als es ist. Naschen ohne ein schlechtes Gewissen ist aber noch lange keine Untat.

In der ARD Doku ‚Der Haribo Check‘ vom 16.10.2017 wurde aufgezeigt, was außerdem in den Goldbären steckt. Und das macht die Kinder gar nicht froh.

Angefangen mit Gelatine. Diese besteht aus Schweinehaut, oder Schwarte genannt. Haribo selbst wollte die Lieferanten der Gelatine auf Anfrage nicht preisgeben, die ARD konnte aber Gelita, ein bekannter Produzent von Gelatine, als den Zulieferer bestimmen. Gelita bekommt ihre Schwarte von dem Schlachthof WEST Fleisch in Münster.

Videoaufnahmen von dort zeigen zahllose Verstoße gegen die Haltungsbestimmungen der deutschen Tierhaltung. Schweine haben keinen Zugang zu Trinkwasser, wälzen sich in ihren Exkrementen und entwickeln große Geschwüre an ihren Körpern.

Abgesehen von der Gelatine, ist auch Carnaubawax in den Gummibärchen enthalten. Damit die Fruchtbären nicht zusammenkleben und schön glänzen, müssen diese damit behandelt werden. Doch wo kommt dieses Wax her?

Wie sich herausstellt, kommt das Carnaubawax aus dem Nordosten Brasiliens, wo Arbeiter für 10 Euro in der Stunde gefährliche Arbeit verrichten. Und obwohl die Region in Brasilien Wax im Wert von mehr als 100 Millionen Euro exportiert, arbeiten die die brasilianischen Farmer in schlimmsten Bedingungen.

So schlimm, dass sogar die Regierung mit Razzien in die Plantagen eingreift. Die Polizei stürmt Carnauba-Plantagen immer wieder um Arbeiter, die unter unmenschlichen Bedingungen schafften müssen, zu befreien.

Unter brasilianischem Gesetz fallen auch ‚unmenschliche Arbeitsbedingungen‘ unter den Begriff Sklaverei.

Arbeiter auf Carnauba-PLantagen stehen keine sanitären Anlagen oder Toiletten zur Verfügung. Auch Klopapier wurde von den Farmanlagen nicht bereitgestellt. Im brasilianischen Arbeitsministerium sagt man, dass hier selbst Tiere besser behandelt werden.

Ein Arbeiter berichtet, dass man bei der Arbeit nur ungefiltertes Wasser aus dem Fluss trinken konnte, was kein Trinkwasser ist.

Haribo bestreitet von den Arbeitsbedingungen gewusst zu haben.