Kuba möchte 276 Millionen Dollar Schulden mit Rum begleichen

Kuba schuldet Tschechien immer noch sehr viel Geld. Jetzt schlägt das mittelamerikanische Land vor, die ausstehenden 276 Millionen Dollar in Rum abzubezahlen. Prag ist diesem Angebot nicht abgeneigt – akzeptiert sogar noch eine weitere Bazahlmethode.

Kuba möchte Schulden in Rum abbezahlen

In den letzten Verhandlungen hat Kuba diese Möglichkeit zum ersten Mal auf den Tisch gelegt. Das tschechische Finanzministerium war daraufhin über das Angebot aus Havanna sehr überrascht. Die Schulden Kubas belaufen sich inzwischen auf insgesamt 276 Millionen Dollar. Wenn Tschechien das Angebot annimmt, hätte das Land genug Spirituosen für das kommende Jahrhundert.

Prag ist dem nicht komplett abgeneigt. Es sei wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung. Rum, und auch Medikamente seien als Zahlungmittel toleriert. Dennoch bevorzuge man wenigstens einen Teil der Schulden in bar.

Tschechien wartet auf die Begleichung der Schulden Kubas seit dem Ende des kalten Krieges. Damals waren beide Länder, Tschechien war aber noch die Tschechoslowakei, Mitglieder im kommunistischen Block, schreibt die BBC.

Prag akzeptiert auch Medikamente

Nach jahrzehntelangem US-Embargo hat Kuba im Moment nicht viel Geld übrig. Genauer gesagt hat das mittelamerikanische Land 20 Milliarden Dollar Schulden – das ist mehr als 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

In den letzten Jahren wurden Kuba bereits von einigen Ländern Schulden erlassen. Auch Russland gehört dazu. Moskau hat bereits auf insgesamt 35,2 Milliarden Dollar verzichtet. Ausstehende Schulden in Höhe von 2,6 Milliarden müssen dennoch in den nächsten 18 Jahren abbezahlt werden.

Zwar hat Kuba nicht viel Geld, dafür aber tonnenweise Rum. Deswegen auch das ungewöhnliche Angebot. Tschechien gibt sich verständnisvoll und akzeptiert, neben Bargeld, gleich zwei weitere Bazahlmethoden. Kuba kann seine Schulden entweder in Rum oder in Arzneimitteln abbezahlen.

Mit den medizinischen Produkten aus Mittelamerika gibt es aber ein Problem. Gerade neuere Produkte haben Schwierigkeiten damit, eine offizielle Genehmigung in Europa zu bekommen. Deswegen möchte Prag nur traditionelle Medizin annehmen. Diese sei nämlich sehr begehrt in Tschechien.