Luxusresort auf der Insel La Isla de Valdecañas soll abgerissen werden

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Ein Luxusresort auf der Insel La Isla de Valdecañas mit 185 Villen, einem Hotel und einem modernen Golfplatz soll nach einem aktuellen Gerichtsbeschluss des Obersten Gericht Spaniens – – dem ein 14 Jahrelanger Rechtsstreit voraus ging – komplett abgerissen werden.

Luxusresort auf der Insel La Isla de Valdecañas soll abgerissen werden © Ecologistas en Acción / Instagram - cción / Instagram Jacqueline Haddadian
Luxusresort auf der Insel La Isla de Valdecañas soll abgerissen werden
© Ecologistas en Acción / Instagram – cción / Instagram Jacqueline Haddadian

Luxusresort – Insel La Isla de Valdecañas

In einem Naturschutzgebiet zu bauen, kann mitunter auch später noch Probleme bereiten. Mit der Genehmigung der Regionalbehörden der Insel La Isla de Valdecañas in der Region Extremadura wurde zwischen 2007 und 2011 das Luxusresort Marina Isla de Valdecañas errichtet. Es wurde ein Vier-Sterne-Hotel, ein moderner Golfplatz, 185 Luxus-Villen, ein großzügig angelegter Kunststrand und verschiedene Sportplätze errichtet. Jetzt die Entscheidung durch das höchste Gericht in Spanien – die Luxusanlage muss abgerissen werden. Umweltschützer hatten geklagt, da das Resort in einem Naturschutzgebiet errichtet worden war.

14 Jahre langer Rechtsstreit um den Abriss

Nach einem langwierigen Rechtsstreit über 14 Jahre hat das höchste Gericht Spaniens ein Urteil gefällt: Das Luxusresort Marina Isla de Valdecañas muss abgerissen werden. Das Gericht in Extremadura hatte im Juli 2020 entschieden, dass das Hotel, die Villen und der Golfplatz, die bereits in Betrieb waren, stehen bleiben dürften, da sie keine Umweltschäden verursachen würden. Grund für das „milde“ Urteil waren die geschätzten Kosten von fast 34 Millionen Euro für die Zerstörung der gesamten Anlage. Durch die Zerstörung würden außerdem Kosten für die Entschädigung der Eigentümer entstehen, die sich auf weitere 111 Millionen Euro belaufen würden. Der Abriss wurde daher von Gericht aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt. Die Regionalregierung der Extremadura hätte zudem für die Kosten aufkommen müssen.

Klage der Umweltorganisation „Ecologistas en Acción“

Die Umweltorganisation „Ecologistas en Acción“ („Umweltschützer in Aktion“) führte einen 14 Jahrelangen Rechtstreit gegen das Projekt. Das Argument war, das Resort wurde in einem geschützten Gebiet gebaut. Daher müsste die Liegenschaft wieder in den ürsprünglichen natürlichen Zustand zurückversetzt werden. Auf ihrer Website teilte „Ecologistas en Acción“ mit, dass die Umweltorganisation „immer nur mit dem Ziel gehandelt habe, die Einhaltung der Gesetze zu gewährleisten. Zudem wollte sie einen gefährlichen Präzedenzfall im Land verhindern, „in dem eine ungezügelte städtische Entwicklung zahlreiche Naturgebiete verwüstet hat“. Übrigens, laut einer Umfrage (Stern) befürworten 55 Prozent der Befragten den Abriss des Luxusresort.

Der Anwalt der Besitzer der 185 Villen kündigte Berufung an, wie das Fachportal Hosteltur berichtete. Scharfe Kritik äußerte auch der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Berrocalejo, Ángel Pedro Martínez: „Wenn man will, dass wir in Extremadura arm bleiben und nichts unternehmen können, um voranzukommen, dass die Dörfer weiter aussterben, dann soll Madrid uns Geld für unsere saubere Luft zahlen.“ Spaniens führendes Umweltforschungszentrum, das CSIC, weist auf die verursachten Umweltschäden hin und erhält die Klage aufrecht. Die Betroffenen können jetzt nur noch das Verfassungsgericht oder die Europäische Justiz anrufen, um den Abriss des Komplexes zu verhindern. (AH)