Schwedens Kampf gegen intolerante Kinderbücher

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Der schwedische Kinderbuchautor Jan Lööf (76) soll seine Bücher umschreiben und die Illustrationen ändern. Sie gelten heute als politisch inkorrekt. Herausgeber Bonnier Carlsen droht damit, die Bücher vom Markt zu nehmen.

Jan Lööf Großvater ist Seeräuber
Diese Illustration des bösen Piraten Omar in „Großvater ist Seeräuber“ gilt heute in Schweden nicht mehr als akzeptabel. (Screenshot: YouTube/Wigglykidz)

Jan Lööf ist Schwedens beliebtester Kinderbuchautor. Im Jahr 1966 veröffentlichte er das illustrierte Buch „Großvater ist Seeräuber“. Der Bestseller ist auch auf Deutsch und in andere Sprachen übersetzt worden.

Vor zehn Jahren verteilte McDonald’s im kleinen Schweden 10.000 Exemplare des Kinderbuchs zusammen mit dem Happy Meal, berichtet das Gatestone Institute. Diese kostenlose Bücherausgabe war Teil einer Kampagne, um die Kinder zum Lesen anzuregen.

Kinderbücher von Jan Lööf vor dem Aus

Doch in den letzten Jahren ist das Buch in einigen Kreisen offenbar zunehmend in Missgunst gefallen. Denn einige der Figuren sind heute in Schweden politisch inkorrekt. Dazu gehören der böse Pirat Omar und der Straßenhändler Abdullah.

Der heute 76-jährige Autor sagte den schwedischen Medien, dass sein Herausgeber ihn vor die Wahl gestellt hat: Entweder er schreibt das Buch um und ändert die Illustrationen oder sein Buch wird vom Markt genommen.

Sein Herausgeber Bonnier Carlsen hat damit gedroht, auch ein weiteres Buch von Jan Lööf vom Markt zu nehmen, wenn es nicht verändert wird. Dieses Buch enthält eine Illustration eines schwarzen Jazz-Musikers mit Sonnenbrille.

Bonnier Carlsen erklärt sich

„Die Bücher stellen Klischees über andere Kulturen dar. Das ist nicht verwunderlich, da die Illustrationen im Kontext ihrer Zeit geschaffen wurden, und die Zeiten ändern sich“, sagt Eva Dahlin, Chefin der Literaturabteilung bei Bonnier Carlsen.

„Aber wenn man zum Beispiel aus dem Mittleren Osten kommt, dann kann das frustrierend sein, dass man in den literarischen Darstellungen nur selten auf der guten Seite vorkommt.“

„Kinderbücher sind etwas Besonderes, weil sie über einen längeren Zeitraum immer wieder gelesen werden, und die Normen der Vergangenheit leben darin weiter, unverändert.“

Nach Angaben von Eva Dahlin nimmt sich Bonnier Carlsen viel Zeit damit, ältere Ausgaben durchzusehen, um zu prüfen, ob es dort solche „problematischen“ Passagen gibt. Neben kulturellen Klischees gehe es aber auch um Gender-Fragen.

Schwedens Kampf gegen „rassistische“ Kinderbücher

Literarische Überarbeitungen im Namen der politischen Korrektheit sind nichts ganz Neues in Schweden. Auch etwa Pippi Langstrumpf ist wiederholt korrigiert worden. Eine Szene in der TV-Serie, wo Pippi ihre Augen zusammenkneift, um chinesisch auszusehen, ist komplett herausgeschnitten worden, damit keine Gefühle verletzt werden.

Im Jahr 2013 wurde das Kinderbuch „Mustafas Kiosk“ von Jakob Martin Strid vom schwedischen Markt genommen. Mehr als zehn Jahre lang hatte es keine Probleme mit dem Buch gegegen. Doch dann kamen Beschwerden, dass das Buch rassistisch und „islamophob“ sei.

7 KOMMENTARE

  1. Diese Realitätsverweigerer denken tatsächlich, daß wenn man, wie bei denn drei Affen( nichts hinsehen, nichts darüber reden und nicht hinhören)macht können ja auch keine Probleme da sein. Der Staus hat da eine ganz ähnliche Taktik. Alle naiven Gutmenschen müssten mal auf ihre geistigen Zustand überprüft werden und auf keinen Fall ein Amt bekleiden.

  2. Alle ab in die Wüste Merkel und ihre Anhänger und Helfershelfer und alle im kreis setzen ,,,,,dann können die noch mal ALAH rufen und dann ne kleine Atom bombe zünden es reich langsam hier !

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