Skull & Bones: Der berühmteste Geheimbund der Welt

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„Tomb“ (Grab) heißt der Versammlungsort des Geheimbundes auf dem Campus der Yale University. (Foto: m01229)
„Tomb“ (Grab) heißt der Versammlungsort des Geheimbundes auf dem Campus der Yale University. (Foto: m01229)

Jedes Jahr im Frühling wählt „Skull & Bones“ an der Yale University in Connecticut 15 Studenten des dritten Studienjahrs als neue Mitglieder aus. Zu den Mitgliedern von Skull & Bones zählen viele führende Geschäftsmänner und Politiker. Allein drei ehemalige US-Präsidenten waren „Bonesmen“.

„Skull & Bones“ ist der wohl berühmteste Geheimbund. Studenten der amerikanischen Elite-Universität Yale im US-Bundesstaat Connecticut werden in ihrem dritten Studienjahr für den Bund ausgewählt. Unter den Mitgliedern sind mächtige Geschäftsmänner, Politiker und Künstler.

Auch drei US-Präsidenten gehören zu den Knochenmänner (Bonesmen). „Skull & Bones“ wurde im Jahr 1832 von William Huntington Russell und Alphonso Taft gegründet. Letzterer ist Vater des 27. US-Präsidenten William H. Taft, der später ebenfalls Mitglied wurde.

Die Alumni-Organisation des Geheimbundes, die Russell Trust Association, ist Eigentümer und Verwalter des Immobilienbesitzes der „Bones“. Sie wurde nach dem Mitgründer William Huntington Russell benannt.

Mitgründer der Russell Trust Association war Knochenmann (Bonesman) Daniel Coit Gilman, der spätere Präsident der University of California, der erste Präsident der Johns Hopkins University und Präsident der Carnegie Institution.

Der Name Skull & Bones entstand durch einen Zufall. Als im Jahr 1832 eines der Mitglieder in einer Nachricht ein Treffen ankündigte, „zeichnete er über die Nachricht einen Schädel und gekreuzte Knochen […], einfach um Aufmerksamkeit zu erlangen“, zitiert das Yale Alumni Magazine aus seinen Erinnerungen.

Der Schädel und die gekreuzten Knochen über der Zahl 322 wurden daraufhin schnell zum Symbol der Gruppe. Für die Zahl 322 gibt es mehrere mögliche Erklärungen. Die häufigste Erklärung ist, dass um das Jahr 322 vor Christus zwei berühmte Griechen starben: der Feldherr Alexander der Große und der Redner Demosthenes.

Die Verbindung hatte auch eine eigene Sprache. Absolventen hießen „Patriarchen“ und neue Mitglieder „Ritter“. Man traf sich im „Tempel“. Und wie bei den alten Griechen wurden Nichtmitglieder der Verbindung „Barbaren“ genannt.

Wer darf Mitglied der „Skull & Bones“ werden?

Jedes Jahr im Frühling wählt „Skull & Bones“ genau 15 Studenten des dritten Studienjahrs als neue Mitglieder aus. Dabei spielen offenbar ihre Führungsqualitäten, ihr Einfluss und auch ihre Abstammung eine Rolle.

Lange Zeit war die Mitgliedschaft weißen christlichen Männern vorbehalten. Im Jahr 1937 wurde der Football-Star Al Hessberg erstes jüdischen Mitglied der „Skull & Bones“. Im Jahr 1949 kam der Football-Star Levi Jackson als erster Schwarzer in den Geheimbund.

Seit dem Jahr 1969 gibt es weibliche Studenten in Yale. Doch erst seit 1990 sind Frauen für „Skull & Bones“ zugelassen. Und im Jahr 1992 erhielt der Geheimbund dann auch seine ersten sieben weiblichen Mitglieder. Dies führte zu einem Konflikt mit der Alumni-Vereinigung, dem Russell Trust.

Der Trust wechselte sogar die Schlösser zum Versammlungsort des Geheimbundes aus, dem sogenannten „Tomb“ (Grab). Das fensterlose „Tomb“ ist das älteste noch bestehende Gebäude einer Studentenverbindung. Es wurde 1856 errichtet und sah damals im ägyptisch-dorischen Stil noch stärker wie ein Grab aus als heute.

Über die Frage, ob Frauen zu den „Skull & Bones“ zugelassen werden sollen, entbrannte auch ein heftiger Streit innerhalb des Russell Trust. Der spätere US-Präsidentschaftskandidat und aktuelle US-Außenminister John Kerry sprach sich damals für die Aufnahme weiblicher Mitglieder aus. Eine Abstimmung entschied letztlich knapp zu Gunsten der Frauen.

Erst seit den 70-er Jahren werden die Namen der Mitglieder geheim gehalten. Vorher war dies nicht der Fall. Doch die Treffen und die Rituale sind bis heute streng geheim. Trotz aller Geheimhaltung sind eine ganze Reihe von Mitgliedern des Geheimbundes oder seiner Alumni-Vereinigung bekannt geworden. Dazu zählen:

  • William Howard Taft, früherer US-Präsident und Verfassungsrichter
  • George H. W. Bush, früherer US-Präsident
  • George W. Bush, früherer US-Präsident
  • James Jesus Angleton, Chef der Spionageabwehr der CIA von 1954 bis 1975
  • Henry Stimson, US-Kriegsminister von 1940 bis 1945
  • Robert A. Lovett, US-Verteidigungsminister während des Koreakriegs
  • Henry Luce, Gründer und Herausgeber der Magazine Time, Life, Fortune und Sports Illustrated
  • John Kerry, US-Außenminister seit 2013
  • Stephen A. Schwarzman, Gründer der Blackstone Group
  • Austan Goolsbee, Vorstand von Barack Obamas Council of Economic Advisers
  • Harold Stanley, Mitgründer von Morgan Stanley
  • Frederick W. Smith, Gründer des US-Logistikunternehmens FedEx

13 KOMMENTARE

    • Informier dich…
      Beim Aufnahmeritual schwört ein jedes Mitglied absolute Geheimhaltung über alles was dort getan oder besprochen wird. Somit ist es eindeutig ein Geheimbund.

      Hauptsache NULL Ahnung haben, dennoch etwas zu meckern suchen. Nichts offensichtliches gefunden, also Halbwissen offenbart. Somit selber genarrt. Frohe Ostern 🙂

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