Bauwirtschaft hat die höchsten Auftragsbestände seit 1995

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Die deutsche Bauwirtschaft hat aktuell die höchsten Auftragsbestände seit 1995. Dies geht aus einer Konjunkturerhebung des Bauhauptgewerbes hervor. Dies liegt vor allem am Boom beim Wohnungsbau.

Bauwirtschaft Auftragsbestände
Die Bauwirtschaft verzeichnet so hohe Auftragsbestände wie zuletzt vor 21 Jahren.

Das Statistische Bundesamt hatte bereits vor einem Monat gemeldet, dass es in den ersten drei Quartalen der Bau von insgesamt 276.000 Wohnungen genehmigt wurde. So viele genehmigte Wohnungen in den ersten neun Monaten eines Jahres hatte es zuletzt 1999 gegeben. Gründe für den Boom sind die starke Zuwanderung und niedrige Zinsen.

Nun geht aus einer Konjunkturerhebung des Bauhauptgewerbes hervor, dass die deutsche Bauwirtschaft derzeit die höchsten Auftragsbestände seit 21 Jahren hat. In den ersten drei Quartalen 2016 haben die Bauunternehmen ein Umsatzplus von knapp 8 Prozent erzielt. Dieses Plus verteilt sich auf

  • den Wohnungsbau mit plus 15,4 Prozent,
  • den Wirtschaftsbau mit plus 4 Prozent und
  • den öffentlichen Bau mit plus 8 Prozent.

Hohe Auftragsbestände wegen Boom beim Wohnungsbau

Das Auftragsplus in der Bauwirtschaft lag im ersten Dreivierteljahr sogar bei knapp 16 Prozent. Die Auftragsbestände summieren sich nunmehr auf 36,7 Milliarden Euro. Das ist so viel wie zuletzt im Jahr 1995. Und auch für das kommende Jahr rechnet die Bauwirtschaft im Wohnungsbau mit einem weiteren Umsatzplus um bis zu 8 Prozent.

„Auf kommunaler Ebene sehen wir immer noch Probleme bei den Baugenehmigungen“, sagte Heiko Stiepelmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie der F.A.Z. Grund dafür seien Personalengpässe in den Behörden. „Der Markt zeigt überall nach oben, aber bei den Planungsvorbereitungen hakt es immer noch.“

Für 2016 rechnet die Bauindustrie mit bis zu 290.000 neuen Wohnungen. Im kommenden Jahr könnten es sogar 320.000 neue Wohnungen werden. Ein Risikofaktor sind aus Sicht von Heiko Stiepelmann Investoren, die Bauvorhaben bewusst verzögern, weil sie auf weiter steigende Preise spekulieren.

9 KOMMENTARE

  1. Ja jetzt werden Gelder für den Wohnungsbau ausgegeben und somit auch Arbeitsplätze geschaffen sowie erhalten. Hmmm nur komisch, dass die ganzen vorherigen Jahre vor der Flüchtlingskrise keine Steuergelder dafür vorhanden waren? Woher kommt auf einmal das ganze Geld was jetzt investiert werden kann? Ich komme mir so langsam aber sicher so richtig verars…..t vor seitens der Bundesregierung.

  2. sehr viele Eigentumswohnanlagen !! (sehe ich hier in Berlin,jede Ecke wird zugebaut ! alles zu kaufen !!) Ja, das Geld soll angelegt sein bevor es crasht, aber die Immobilienblase platzt , und dann wirds für viele sehr traurig!!!

  3. Ich bin im Baugewerbe und meine Firma hat jetzt schon mehr Aufträge für 2017 als wir auch nur machen können.
    Kein Auftrag davon ist ein Flüchtlingsheim oder hat auch nur ansatzweise was mit Flüchtlingen zu tun.

  4. Nach wie vor leidet ein großer Teil unserer Gesellschaft Mangel an bezahlbarem Wohnraum mit Mindeststandards. Wenn dem abgeholfen werden kann, ist das in Ordnung. Allerdings wird die Bauindustrie kaum „boomen“ können, weil ihr schlicht und ergreifend die Fachleute hierzu fehlen. Was billig an Kräften über Werkverträge „eingekauft“ wurde, wird man letztlich teuer bezahlen müssen, um den Pfusch wieder zu richten (siehe Berliner Flughafen).

    Ein Blick auf die Historie in Bezug auf den Krieg in Bosnien hat gezeigt, dass die meisten Menschen wieder in ihre Heimat zurück gekehrt sind, wenn sich die Verhältnisse wieder stabilisiert haben. Was geblieben ist, sind die Ghetto´s! Siehe z.B. Duisburg-Marxloh oder Köln-Kalk!

    Wir hatten noch nie eine so schlechte Regierung wie jetzt!

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