Als erste Frau gewinnt sie den „Nobelpreis der Mathematik“

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Diesen Mittwoch bekam zum ersten Mal eine Frau die höchste Auszeichnung der Mathematik. Maryam Mirzakhani wurde für „dramatische Fortschritte in der Theorie der riemannschen Fläche“ hoch gelobt.

Maryam Mirzakhani: Als erste Frau gewinnt sie den „Nobelpreis der Mathematik“ (Foto: WIRED Science)
Maryam Mirzakhani: Als erste Frau gewinnt sie den „Nobelpreis der Mathematik“ (Foto: WIRED Science)

Maryam Mirzakhani

Die Fields-Medaille, oder offiziell: Internationale Medaille für herausragende Entdeckungen in der Mathematik, ist mit die höchste Auszeichnung für Mathematiker und 40 Jahren. Mit Maryam Mirzakhani wurde auch Arthur Avila, Manjul Bhargava und Martin Hairer auserkoren. Damit sind 54 Männer und jetzt auch eine Frau unter den Preisträgern.

Viele sehen in der Preisverleihung ein Zeichen für Veränderung. „Ich würde mich freuen, wenn sich weibliche Mathematiker und Wissenschaftler daduch ermutigt fühlen“, so Christiane Rousseau, Vizepräsidentin der Internationalen Union für Mathematik. „Dieser Tag“, so sagt sie, ist „ein außergewöhnlicher Moment“ und ein „Fest für Frauen“. Rousseau hat selbst einen Nobelpreis bekommen. Ihr Spezialität ist Physik und Chemie.

Maryam Mirzakhani bekommt auch Lob von der kanadischen Professorin Izablla Laba: „Mirzakhanis Kollektion überzeugt mich, dass Frauen genau wie Männer dazu imstande sind, bahnbrechende Fortschritte in der Mathematik zu erzielen. Daran habe ich noch nie gezweifelt. Für mich hat diese Preisverleihung Auswirkungenen auf unserer Gesellschaft im Allgemeinen. Männer und Frauen werden besser darin, Talent und Vortrefflichkeit in Frauen zu entdecken.“

Frauen bekamen selten Anerkennung

Frauen hatten es in der Welt der Mathematik und Physik nie einfach und bekamen nur sehr selten entsprechende Anerkennung. Laut der nationalen Akademie der Wissenschaft haben Frauen keine belegbaren biologischen Unterschiede, die eine solch geringe Wertschätzung rechtfertigen würde.

Errungenschaften in der Mathematik und Physik wurden in der Vergangenheit fast ausschließlich Männern zugerechnet. Auch diese, die von Frauen entdeckt und ausgearbeitet wurden, schreibt MotherJones.

Maryam Mirzakhani ist im Iran aufgewachsen. Ihren Doktor machte sie in Harvard und wurde daraufhin Professorin an der Stanford Universität. Trotz ihrer steilen Karriere hat sie ihr Talent in der Mathematik nie selbst realisiert.

„Ich denke, dass nicht jeder Mathematiker werden sollte. Aber I glaube fest an das verlorene Talent von vielen Studenten, die der Mathematik keine wirkliche Chance geben. In der Schule war ich nie gut in Mathe, doch irgendwann habe ich meine Leidenschaft dafür entwickelt.“