Die kommende Herausforderung für das Greenkeeping

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Dass sich das Klima erwärmt und verändert, ist schon lange bewiesen. Doch die wahren Folgen werden sich erst in den kommenden Jahrzehnten bemerkbar machen. Trockenperioden werden länger, Regenzeiten verschieben sich und wie die Natur darauf reagiert, ist abzuwarten. Das Greenkeeping eines Golfplatzes muss den kommenden Herausforderungen Herr werden.  

Klimaerwärmung: Die Herausforderung für das Greenkeeping (Foto: Screenshot, Youtube)
Klimaerwärmung: Die Herausforderung für das Greenkeeping (Foto: Screenshot, Youtube)

Ein Golfplatz in Zeiten der Klimaerwärmung

Auch auf einem Golfplatz beschäftigt man sich mit der Klimaerwärmung. Genauer gesagt auf die Auswirkungen auf das so empfindliche Gras, ohne welches kein einziger Ball geschlagen würde. Dafür zuständig ist das Greenkeeping – eine Wissenschaft für sich.

Zuerst der Kontext: Wir befinden uns inmitten einer Klimaveränderung, die sich auf die ganze Welt, jedoch regional verschieden, auswirkt. Der vorangegangene Juli war der wärmste Monat seit den Wetteraufzeichnungen 1880 und eine ernste Wasserknappheit gefährdet inzwischen mehr als 1 Milliarde Menschen. Sparsamkeit ist deshalb selbstverständlich, auch für einen Golfclub.

In Deutschland werden Temperaturen bis 2050 um 0,8 bis 1,7 Grad Celsius ansteigen. Allgemein wird es mehr Sonnentage in einem trockeneren Sommer und mehr Regen in einem wärmeren Winter geben.

Für das Greenkeeping eines Golfclubs ist vor allem das Grundwasser wichtig, denn hier wird der Großteil für die Beregnungsanlagen entwendet. Golfanlagen in Deutschland können erst einmal aufatmen: auch in Zukunft wird sich der Grundwasserspiegel in Deutschland nicht groß verändern. Dennoch, um das Gras schön grün und gesund zu halten, muss das Greenkeeping mit anderen Herausforderungen umgehen lernen.

Vor allem wenn deutsche Clubs mit hohen Anforderungen mithalten möchten, ist ein excellentes Grün der Mindestanspruch. Auch die Schweizer sind ein hohes Niveau gewöhnt.

Das Greenkeeping in der Verantwortung

In Zukunft wird es im Winter bis zu 35 Prozent mehr regnen. Gleichzeitig sinken die Wasserbestände im Sommer um circa 10 Prozent ab. Während das Gras im Winter also mit sehr viel Wasser zurechtkommen muss, soll es im Sommer mit sehr wenig ebenso gut auskommen können.

Wenn es um die Wasserversorgung der Zukunft geht, muss sich das Greenkeeping ernste Gedanken machen. Nicht nur werden für einen Golfplatz Unmengen von Wasser gebraucht, auch werden für die Instandhaltung der Grüns im Schnitt 25 Prozent des Platzunterhalts veranschlagt. Die Rasenpflege ist teuer.

Und es hängt viel auf dem Spiel. Im Jahr 2016 regnete es in zum Beispiel in Süd-Deutschland 139 Liter im Juni, doch nur 7 Liter im Juli. Im August war das Gras auf vielen Golfplätzen nicht nur braun und verwelkt, sondern auch brüchig.

Um diese Art der Katastrophe zu vermeiden, muss das Greenkeeping weit in die Zukunft schauen und auf alles vorbereitet sein. Eine gute Beregnungsanlage muss genauso funktions- wir umweltgerecht sein, sie muss sorgfältig geplant werden und professionell installiert sein. Sie muss so effektiv wie effizient sein, ausreichend Wasser zur Verfügung haben und betriebswirtschaftlich realisierbar sein.

Auf einem 18 Loch Golfplatz werden die Grünflächen einzeln beregnet. Im Schnitt bekommt das Fairway 40 Prozent, die Grüns 20, Abschläge 20 und der Rest der Anlage auch noch 20 Prozent des Wassers zugeteilt.

Wasser-Recycling ist nur in seltenen Fällen möglich. Wegen Auflagen der Ämter in Deutschland könnte aufgefangenes Regenwasser kontaminiert sein und darf deshalb nur auf der Driving Range (Übungsplatz fürs Abschlagen) verwendet werden. Deshalb wird fast ausschließlich auf Grundwasser zurückgegriffen.

Das Greenkeeping ist nicht umsonst mit das teuerste auf einer Golfanlage. Ein Golfplatz braucht, je nach Anzahl der Sonnentage, zwischen 80.000 und 200.000 Liter Wasser im Jahr. Dazu kommen Zehntausende Euro Wasser- und Stromkosten. Personal für 10 bis 20 Greenkeeper und Gerätekosten für hoch sensible Hightech Geräte kommen auch noch hinzu.