Warren Buffett ist bereit für den Aktien-Crash

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Investorenlegende Warren Buffett hortet Geld. Seine Firma Berkshire Hathaway hat inzwischen 100 Milliarden Dollar auf der Bank. Das sind rund 40 Prozent ihres Portfolios. Im Falle eines Crashs will man Aktien zu billigen Preisen kaufen.

Warren Buffett bei der diesjährigen Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway (Screenshot: YouTube)
Warren Buffett bei der diesjährigen Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway (Screenshot: YouTube)

Seit über 50 Jahren steht Warren Buffett an der Spitze der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway mit Sitz in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska. Doch seit einigen Jahren tut er sich schwer damit, das Geld seiner Investoren anzulegen.

Wegen seiner spektakulären Erfolge im Investmentgeschäft, vor allem mit Rückversicherungen, trägt der 86-Jährige den Spitznamen „Das Orakel von Omaha“. Mit einem Vermögen von 75,6 Milliarden Dollar ist er laut Forbes der zweitreichste Mann der Welt hinter Bill Gates.

Berkshire Hathaway hat derzeit einen Marktwert von knapp 407 Milliarden Dollar und ist in einer Vielzahl von Branchen investiert. So hat das Unternehmen gerade für knapp 200 Millionen Dollar drei Prozent der Stimmrechte des Kölner Chemiekonzerns Lanxess gekauft.

Bemerkenswert ist jedoch, dass Warren Buffett seit einigen Jahren Geld hortet. Inzwischen sind es rund 100 Milliarden Dollar, die auf seinen Konten liegen und darauf warten, investiert zu werden. Ein Großteil des Geldes liegt dort schon seit geraumer Zeit.

Die Investorenlegende hat also mit dem gehorteten Geld den erheblichen Anstieg der letzten Jahre auf den Aktienmärkten verpasst. Auf einem Aktionärstreffen Anfang Mai gestand er ein, Gelegenheiten etwa bei Technologie-Aktien verpasst zu haben.

Investorengelder sollte man nicht „über lange Perioden“ nur auf dem Konto liegen lassen, sagte Warren Buffett zu seinen Aktionären. Doch es stelle sich die Frage, ob man das Geld einsetzen könne. „Ich würde sagen, die Geschichte ist auf unserer Seite“, zitiert ihn die Financial Post.

Etwa 40 Prozent des Portfolios von Berkshire Hathaway liegt als Bargeld bei der Bank. Nie in der Geschichte der Beteiligungsfirma war es annähernd so viel. Wenn Warren Buffett ein paar Milliarden in einen großen Konzern investieren wollte, stünden ihm sicherlich die Türen offen.

Doch die Investorenlegende hält sich mit größeren Investitionen zurück. Einer der insgesamt 22 Angestellten von Berkshire Hathaway ist David Rolfe. Er verwaltet rund 6,8 Milliarden Dollar, darunter die Anteile an Wedgewood Partners.

Von dem wachsenden Geldbetrag im Portfolio von Berkshire Hathaway ist der Manager nicht überrascht. Die Aktienmärkte sind seit Jahren angestiegen. Attraktive Investments seien immer schwieriger zu finden. „Ein Markteinbruch könnte das Geld-Problem natürlich lösen“, sagt er.

Der Dow Jones eilt derzeit von Allzeithoch zu Allzeithoch. Gerade hat er die Marke von 21.000 durchbrochen. Im Verlauf der letzten zwölf Monate hat Aktienindex knapp 18 Prozent zugelegt. Der NASDAQ ist im selben Zeitraum um mehr als 28 Prozent angestiegen.

Warren Buffett hat bisher keine Andeutungen über einen Rückzug oder über einen möglichen Nachfolger gemacht. Offenbar will der 86-Jährige die 100 Milliarden Dollar Bargeldreserven von Berkshire Hathaway noch selbst einsetzen. Erwartet er ein baldiges Platzen der Blase?

2 KOMMENTARE

  1. Buy low and sell high, sagt ein altes Börsesprichwort. Erfogreich mit Aktien handeln bedeutet, zu Verkaufen, wenn die Kurse hoch sind, den erzielten Gewinn mitnehmen, abwarten, und dann, wenn die Kurse im Sinkflug sind und alle Leute panikartig verkaufen, kauft ein geübter Börsianer ein.

  2. Buy low and sell high, sagt ein altes Börsesprichwort. Erfogreich mit Aktien handeln bedeutet, zu Verkaufen, wenn die Kurse hoch sind, den erzielten Gewinn mitnehmen, abwarten, und dann, wenn die Kurse im Sinkflug sind und alle Leute panikartig verkaufen, kauft ein geübter Börsianer ein. Ich sehe 40 Prozent eines Portfolios nicht so tragisch. Man ist sozusagen für gegenenenfalls fpr Spontankäufe bereit. Vor allem in unsicheren Zeiten wie diesen. Eine kleine Atempause tut ganz gut, um sich in aller Ruhe zu orientieren und abzuwarten. Man muß sich nach Verkäufen und Gewinnminahmen nicht gleich wieder blindlings in neue Anlagen stürzen. Auch nicht, wenn man Warren Buffett heißt.

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