Sepp Blatters Rücktritt bedroht Projekte europäischer Bauträger

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Nachdem Sepp Blatter von der Spitze der FIFA zurückgetreten ist, sind Bauprojekte in Katar gefährdet. Dies wäre zum Nachteil europäischer Bauträger wie der deutschen Hochtief AG. Denn die Vergabe der WM 2022 an Katar könnte nun zurückgenommen werden, geplante Infrastrukturprojekte eingestellt könnten werden.

Sepp Blatters Rücktritt von der FIFA-Spitze hat zu Spekulationen geführt, dass die Entscheidung für die Weltmeisterschaft 2022 in Katarzurückgenommen wird. Dies würde europäische Bauträger um Geschäfte in Katar bringen.

Katar plant, 200 Milliarden Dollar für Stadien und Infrastruktur auszugeben. Die Verantwortlichen haben dem deutschen Bauträger Hochtief AG, den französischen Unternehmen Vinci SA und Thales SA sowie Belgiens Besix SA eine ganze Reihe von Aufträgen versprochen. Einige Projekte laufen bereits.

„Die Stadien-Projekte sind wirklich gefährdet“, sagte die Analystin Sonia Baldeira zu Bloomberg. Die Infrastrukturprojekte würden zwar sowieso irgendwann durchgeführt. Doch ohne die WM 2022 gibt es keinen Grund, die Projekte schnell anzugehen.

Sepp Blatters entschied sich am Dienstag zum Rücktritt, nachdem US- Ermittler eine Woche zuvor FIFA-Chefs angeklagt hatten und die Schweizer Behörden eine Untersuchung darüber gestartet hatten, wie die Zuschläge für die kommenden zwei Fußball-Weltmeisterschaften an Katar und Russland zustanden gekommen sind.

Die Bauarbeiten für die meisten WM-Projekte in Katar sind noch nicht gestartet worden. Doch die Bauverträge waren im letzten Jahr auf 37,9 Milliarden Dollar angestiegen von 18 Milliarden Dollar im Jahr 2012. Die Ausgaben für Transport- und Gas-Infrastrukturprojekte beschleunigten sich.

Der belgische Bauträger Besix hat Verträge für das Khalifa-Stadium und Frankreichs Thales hat den Auftrag für den Hafen der katarischen Hauptstadt Doha erhalten. Die Monarchie Katar ist ein Emirat an der Ostküste der arabischen Halbinsel am Persischen Golf.

Das französische Schienenunternehmen Alstom SA und QDVC, ein Joint-Venture zwischen Vinci und Qatari Diar, gewann im vergangenen Jahr eine Bestellung für ein Straßenbahn-System entlang der Ostküste unmittelbar nördlich von Doha.

Hochtief sagte im vergangenen Monat, dass es den Auftrag für einen Abwasserkanal in Katar für 265 Millionen Euro erhalten habe.

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