Schweden: Investoren suchen nach „nächstem Candy Crush“

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Schweden hat sich einen guten Namen in der Entwickler-Szene aufgebaut. Nach Minecraft und Candy Crush versuchen Investoren den neuen Hit aus Skandinavien nicht zu verpassen. Schließlich wurde der das letztere Spiel für 5,4 Milliarden Dollar verkauft.

Hier: Chief Scientist bei King Digital Entertainment, die Firma hinter Candy Crush. (Foto: Betsy Weber)
Hier: Chief Scientist bei King Digital Entertainment, die Firma hinter Candy Crush. (Foto: Betsy Weber)

Candy Crush hat Schweden den Ruhm gebracht

Allein im Jahr 2015 haben sich in Schweden 40 neue Firmen in der digitalen Spielwelt etabliert. Deshalb ist sich Per Stromback von der Swedish Games Industry auch sicher: „Wir sehen keine Anzeichen, die weiteren Wachstum in Frage stellen könnten.“ Die meisten Firmen in der Spiele-Szene suchen händeringend nach guten Entwicklern, so Stromback.

Von dem Kuchen möchten alle etwas haben. Wer rechtzeitig ein neues Candy Crush entdeckt, hat erst einmal ausgesorgt. Letztes Jahr wurde das beliebte Spiel von Activision Blizzard Inc. für 5,9 Milliarden Dollar erworben. Das hat nochmal die Akquisition von Microsoft Corp. im Jahr 2014 übertroffen. Damals wurde Minecraft für 2,5 Milliarden Dollar gekauft. In der digitalen Spieleindustrie steckt also ein Vermögen, so lange man einen Riecher für Erfolg hat.

Für 5,9 Milliarden Dollar verkauft: Candy Crush (Foto: m01229)
Für 5,9 Milliarden Dollar verkauft: Candy Crush (Foto: m01229)

Die schwedische Spieleindustrie enttäuscht generell aber nur selten. Zwischen 2013 und 2015 stieg der Umsatz in der wachsenden Nische um 39 Prozent an. Inzwischen ist die Industrie 1,45 Milliarden Euro schwer.

Die Kunst der Entwickler

Weltweit war 2016 das erste Jahr, in dem die globalen Einnahmen von Computer Spielen 100 Milliarden Dollar überschritten. Neben Schweden wollen auch die USA und China in der Elite mitspielen. Letztes Jahr hat China die us-amerikanischen Entwickler in Sachen Marktanteil allerdings überholt – doch ausruhen dürfen sie sich nicht, schreibt Bloomberg.

Schweden ist mit einem beeindruckenden Spiele-Lebenslauf immer ganz oben auf der Liste von Investoren. Nach Star Wars, Mad Max, Walking Dead und Tom Clancy sollen in den nächsten Jahren noch mehr ‚Gamechanger‘ aus Schweden kommen.

In Schweden arbeiten die Menschen, nach den Worten von Lars-Ola Hellstrom von Pareto Securities in Oslo, nicht für Geld, sondern für ihre Leidenschaft. Ob mit Musik (Spotify) oder mit Computerspielen – Schweden ist erfolgreich, weil die Entwickler Künstler sind.

Die Gründe für Schwedens erfolgreiche Entwicklerszene sind zweigeteilt. Wegen dem sehr kleinen Binnenhandel waren Entwickler schon seit Anfang an dazu gezwungen, internationalen Erfolg anzustreben. Deshalb sind die Produkte und Serviceleistungen auf der ganzen Welt so beliebt. Andererseits würde das skandinavische Wetter zu einer digitalen Kultur beitragen, in der man sich nur zu gerne drinnen aufhält. Ein wasserfestes Erfolgsrezept für eine Entwickler-Szene.