Zugriff in Russland: Scientology Mitglied spendete geklautes Geld

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Das Scientology Mitglied Ekaterina Zaborskikh ergaunerte Geld mit Immobilienbetrug und spendete es dann ihrer Kirche. Russische Behörden nahmen die Frau fest und ermitteln nun gegen die kontroverse Kirche. 

Russland: Scientology Mitglied spendet gestohlenes Geld (Foto: Cameron Parkins)
Russland: Scientology Mitglied spendet gestohlenes Geld (Foto: Cameron Parkins)

Scientolgy Mitglied stiehlt Geld

Ekaterina Zaborskikh hat ihrer religiosen Vereinigung einen großen Gefallen getan. Insgesamt ist es ihr gelungen, 130 Millionen Rubel (oder 2 Millionen Dollar) zu stehlen. Zwei Jahre lang hat sie Traumhäuser verkauft, die von ihrer eigenen Firma nie gebaut wurden. Ein Großteil des gestohlenen Geldes wurde an Scientology weitergeleitet.

Die Baufirma „Olimp“ versprach ihren Kunden nur die besten Immobilien zu preiswerten Konditionen: „Bezahlbare Schlösser in grüner Lage.“ Heute sind die Baugrundstücke immer noch Baugrundstücke. Inzwischen ist die Website der Firma offline, schreibt thedailybeast.

2014 hat sich eine betrogene Kundin öffentlich beschwert. Sie sagte, dass sie 2.5 Millionen Rubel für ein Apartment bezahlt hat. Man versprach ihr einen sofortigen Baustart – doch am Ende kam nicht bei raus. Der Bau ihres Apartments wurde noch nicht einmal angefangen.

Staatsanwälte ermitteln

Russische Staatsanwälte beschuldigen Zaborskikh für den Diebstahl und Weitergabe des Geldes an Scientology. Im Januar 2015 haben sich russische Behörden Zutritt zu der Scientology Kirche in Moskau verschafft, und wichtige Dokumente beschlagnahmt.

Polizeibeamte fanden Beweise für die Anschuldigungen der Staatsanwälte. Die Dokumente belegen, dass wenigstens ein Teil der gestohlenen Gelder an Scientology überwiesen wurde. Damit wurde ein Mitglied der Kirche überführt. Russland schließt ausdrücklich nicht aus, dass selbst offizielle, hochrangige Scientologen an dem Betrug beteiligt gewesen sein können.

Scientology wies jedwede Anschuldigung von sich

Natalya Alekseeva ist Pressesprecherin der Kirche und erklärte, dass sich die Ermittlungen lediglich mit der Baufirma Olimp beschäftigten. Es gebe keinerlei Beziehungen zu Scientology.

Seit der Razzia im Januar ging es der Kirche immer schlechter in Russland. Ein Gericht in Moskau hat die Kirche wegen ihrer amerikanischen Schutzmarke verbannt. Mitgliedern werden mit diesen Schutzmarken religiöse Freiheiten genommen.

Scientology legte Einspruch gegen die Entscheidung der russischen Behörden ein. Der Kirche zufolge seien ihre Schutzmarken nicht von denen der Bibel oder des Korans zu unterscheiden. Die Kirche in Moskau sei die einzige in ganz Russland. Mit der Schließung würden russische Scientologen ihrer Religion nicht mehr nachgehen können, so die Anwälte der Kirche. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat der kontroversen Religionsvereinigung mehrfach Recht gegeben.