Rendite mit Kunst: Preise für Gemälde explodieren

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Francis Picabis - Preise für Gemälde steigen sehr rasant an
Francis Picabis – Preise für Gemälde steigen sehr rasant an. (Foto: Christie’s)

Ein Gemälde von Picabia hat gerade innerhalb von nur sechs Monaten eine Rendite von 220 Prozent erzielt. Doch wer den Kunstmarkt gut einschätzt, kann heute auch mit weniger berühmten Künstlern viel Geld machen. Die Preise für Gemälde sind zuletzt nicht nur sehr hoch gestiegen, sondern auch extrem schnell.

Die bekanntesten Auktionshäuser für Kunst (Christie’s, Sotheby’s und Phillips) haben letzten Monat Kunst mit einer Rekordsumme von 2,7 Milliarden Dollar verkauft.

Gemälde wechseln den Besitzer immer häufiger

Bei den verkauften Werken ist eine Sache besonders interessant. Von den Gemälden, die mehr als 1,5 Millionen Dollar gekostet haben, hat der Besitzer im voran gegangen Jahr mindestens einmal gewechselt. In den höheren Preisklassen wird demnach sehr viel spekuliert, gekauft und in kürzester Zeit wieder verkauft.

Offenbar steigt der Wert mancher Gemälde so rasant an, dass sich schon nach sehr kurzer Zeit ein Gewinn generieren lässt. Im Vergleich zum letzten Jahr wurden doppelt so viele Bilder nach einer kurzen Zeitspanne, wie von sechs Monaten, wiederverkauft. Der Trend ist stark steigend.

Selbst Investoren die sich nicht für Kunst interessieren, werden gerade vom Handel mit Gemälden angelockt. Das Zinsniveau liegt im Moment so niedrig, dass Geschäftsmänner ihre Fühler für Investitionen immer mehr erweitern.

Kunst ist nicht nur eine Sammelware

Früher haben sich Kunstkäufer durch ihre Leidenschaft ausgezeichnet. Wer Gemälde kaufte, wollte meistens seine Sammlung erweitern oder sein Geld sicher anlegen. Heutzutage werden teure Gemälde als Wirtschaftsgut betrachtet. Und auch dementsprechend behandelt.

Die Preise für bestimmte Gemälde steigen mit der Zeit. Wer intelligent kauft und im richtigen Moment wieder verkauft, kann so Gewinn machen. Im Mai 2015 wurden 63 Top Bilder verkauft, die zuvor auf einer Auktion erstanden wurden. Schnelle Wiederverkäufe waren eigentlich nur in zweitklassiger Kunst zu finden. Unbekannte Bilder werden so mit geringem Risiko gehandelt. Doch nun wird diese Herangehensweise auch bei hochwertiger Kunst angewendet.

Erst kaufen, dann hoffen

Den genauen Preisverlauf kann man nur schwer vorher sagen. Während ein bestimmtes Bild von einem Künstler an Wert gewinnt, kann ein anderes daran verlieren. Es ist ein sehr spekulatives Geschäft, dass immer mehr Investoren von der Börse anzieht.

Sie kaufen mehrere ausgewählte Objekte und hoffen auf einen positiven Verlauf. Mit sehr viel Risiko kann man sich glücklich schätzen, wenn der Preis von einem der gekauften Bilder in kurzer Zeit steigt. Wenn nicht, wird es wieder verkauft. Manchmal auch mit Verlust

Bloomberg schreibt, dass der Preis für das Bild „Femme assise (Dora Mahr)” von Pablo Picasso seit dem letzten Jahr 12,8 Prozent gestiegen ist. Es wurde diesen Mai für 4,3 Millionen Dollar verkauft. Auf der anderen Seite ist die Skulptur „Tic Tac Toe” von Alexander Calder 16,5 Prozent im Wert gefallen. Innerhalb eines Jahres zahlten Interessenten dementsprechend 400.000 Euro weniger für dieses Kunstwerk.

Generell ist es aber kein gutes Zeichen, wenn ein Kunstwerk mehrmals in einem Jahr zum Kauf freigegeben wird. Erfahrene Kunsthändler empfehlen den Erwerb von Gemälden in kleinen Auktionshäuser. Die Bilder kann man dann zur richtigen Zeit neu aufbereiten und im Weltmarkt wieder anbieten.

Ein Gemälde von Picabia ist hier das Musterbeispiel. Spekulanten setzen auf eine Wertsteigerung nach einer Veranstaltung im Museum für moderne Kunst in New York nächsten Jahres. Mit zusätzlicher Reinigung des Bildes hat sich der Verkaufspreis in nur sechs Monaten mehr als verdreifacht. Genauer gesagt, der Käufer hat in einem halben Jahr 220 Prozent Gewinn erzielt.