Verkäufe beim Auktionshaus Christie’s brechen ein

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Der Umsatz beim traditionsreichen Londoner Auktionshaus Christie’s ist im ersten Halbjahr um 27 Prozent eingebrochen. Auch die Verkäufe von Kunst beim Konkurrenten Sotheby’s sind eingebrochen. Platzt hier eine Blase?

Auktionshaus Christie’s
Dieses Selbstportrait von Jean-Michel Basquiat konnte das Auktionshaus Christie’s am 30. Juni für mehr als 3,5 Millionen Euro verkaufen. Alle zehn verkauften Kunstwerke dieser Auktion zeigt der Film weiter unten in diesem Artikel. (Screenshot: YouTube/Christie’s)

Der Umsatz beim Londoner Auktionshaus Christie’s ist im ersten Halbjahr um 2,1 Milliarden Pfund eingebrochen. Das ist ein Umsatzrückgang um 27 Prozent zum Vorjahr. Das Traditionshaus Christie’s feiert dieses Jahr seinen 250. Geburtstag. Doch der globale Markt für hochwertige Kunstwerke schrumpft.

Nach Angaben des Auktionshauses kamen in der ersten Jahreshälfte weniger Kunstwerke unter den Hammer, die einen Preis von mehr als 20 Millionen Pfund brachten. Dessen ungeachtet verdoppelte sich der Online-Umsatz, berichtet die Financial Times. Und die Zahl der Auktionen zwischen 1 Million Pfund und 5 Millionen Pfund stieg sogar um mehr als ein Drittel.

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Auch der Umsatz beim New Yorker Konkurrenten Sotheby’s lag im ersten Halbjahr nur bei 2,4 Milliarden Dollar. In dieser Summe sind jedoch im Gegensatz zu den Zahlen von Christie’s private Verkäufe nicht einbezogen. Das ist ebenfalls ein massiver Rückgang von 3,1 Milliarden Dollar noch ein Jahr zuvor.

Christie’s gehört dem französischen Milliardär François Pinault. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Auktionshaus das zweitbeste jemals erreichte Geschäftsjahr. Grund dafür war vor allem der Auftrieb durch die Online-Auktionen, durch neue Kunden und durch kuratierte Auktionen, die sich speziellen Gattungen und Epochen widmen.

Bereits im vergangenen Jahr war der globale Kunstmarkt um 7 Prozent auf nur noch 63,8 Milliarden geschrumpft, so der entsprechende im Tefaf Art Market Report. Zuvor waren die Preise für Kunst über Jahre gestiegen und lockten neue Kunden an. Doch nun hat sich die Nachfrage offenbar abgekühlt.

Auktionshaus Christie’s verliert massiv in den USA

Laut Christie’s hält die Nachfrage der Sammler nach Meisterwerken an. Von den Werken mit einem Preis über 5 Millionen Pfund hat das Auktionshaus 88 Prozent an den Mann bringen können. Dieses Jahr hat Christie’s bereits neue Auktionsrekorde gesetzt für Künstler wie Jean-Michel Basquiat, Henry Moore und Frida Kahlo.

In der ersten Jahreshälfte hat Christie’s in den USA Werke im Wert von 729,8 Millionen Pfund verkauft. Das ist ein Rückgang um fast die Hälfte zum Vorjahr. In Europa, dem Mittleren Osten, Russland und Indien schrumpften die Verkäufe um 12 Prozent auf nur noch 736,5 Millionen Pfund. In Hongkong hingegen stiegen die Verkäufe um 11 Prozent auf 256,5 Millionen Pfund.