Mensch oder Maschine: Wer ist der bessere Berater?

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Infolge der Digitalisierung verlieren die Finanzberater reihenweise ihre Jobs. Denn Computer sind in vielen Fällen schneller und günstiger. Wer in der Branche überleben will, muss sich die technologischen Möglichkeiten zum Freund machen, sagt Dr. Sebastian Grabmaier, Vorstandsvorsitzender der JDC Group.

Dr. Sebastian Grabmaier JDC Group
Der Finanzberater der Zunkunft wird „einen Roboter als Partner haben“, sagt Dr. Sebastian Grabmaier. (Foto: JDC Group)

Von der Viertelmillion Finanzberater in Deutschland wird bis zum Jahr 2025 nur noch rund die Hälfte übrigbleiben. Ereilt diese Berufsgruppe nun dasselbe Schicksal wie einst die Millionen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, die von Mähdreschern und Traktoren ersetzt wurden? Oder wie die Kutscher, die durch Autos ersetzt wurden?

Werden nun infolge der digitalen Revolution auch die Finanz- und Versicherungsberater durch Roboter ersetzt? „Nein, das glaube ich nicht“, sagt Dr. Sebastian Grabmaier im Interview mit der Welt. Allerdings werde der Berater aus Fleisch und Blut künftig „einen Roboter als Partner haben“.

Grabmaier ist Vorstandsvorsitzender der börsennotierten JDC Group mit 16.000 angeschlossenen freien Finanzberatern. Die Wiesbadener gehören zu den Großen der Branche. Mit massiven Investitionen in ihre technologische Aufrüstung treiben sie den Trend zur Ersetzung der menschlichen Berater maßgebend mit voran.

Unter den etablierten Finanzvertrieben und sogenannten Maklerpools ist dieser Kurs einzigartig. Die meisten Konkurrenten arbeiten weiterhin sehr analog. Diese mangelnde Digitalisierung ist nach Ansicht des JDC-Chefs auch der Grund dafür, dass es viele Finanzvertriebe und Maklerpools in zehn Jahren nicht mehr geben wird.

Sebastian Grabmaier bringt Mensch und Maschine zusammen

Wenn sich Kunden heute für Finanzprodukte wie Versicherungen, Investmentfonds oder Finanzierungen interessieren, dann wünschen sie sich einerseits günstige Online-Tarife und andererseits eine umfassende individuelle Beratung. Was wie ein unauflösbarer Widerspruch klingen mag, hat heute eine Lösung.

Für den Grundbedarf bietet die JDC Group einfache online-unterstützte Lösungen. Und nur wenn Berater einen echten Mehrwert schaffen können, dann erhält der Kunde eine individuelle Beratung, etwa bei der Portfolio- und Altersvorsorgeplanung und der Risikoabsicherung, wenn Gesundheitsfragen betroffen sind.

Zwar braucht man dadurch weniger Finanzberater, weil der Grundbedarf sozusagen von der Maschine erledigt wird, was enorm Zeit und Kosten spart. Doch diejenigen Finanzberater, die mit der Zeit gehen und die technologischen Möglichkeiten nutzen, können dadurch mehr Kunden betreuen. Daher stehen auch sie am Ende nicht schlechter da.

Schon seit Mitte 2015 setzt die JDC Group auf die Verbindung von Finanz- und Versicherungsberatung auf der einen Seite und neuester Technologie auf der anderen. Das Herzstück ihrer Digitalstrategie ist die Handy-App „allesmeins“, eine Art digitaler Versicherungsordner.

Mit der App haben die Kunden der JDC-Finanzberater Zugriff auf die Verträge zu ihren sämtlichen Versicherungen und Kapitalanlagen. Per Smartphone oder Tablet können sie die Verträge optimieren oder neue hinzufügen. Selbst wenn sie den Vertrag oder den Versicherer wechseln, bleibt ihnen dennoch ihr vertrauter Berater erhalten.

An der JDC Group hängen mehr als 1,2 Millionen Endkunden sowie ein betreuter Bestand von mehr als 4,5 Milliarden Euro und über eine Milliarde Euro Neugeschäft pro Jahr. Das Unternehmen blickt bereits auf eine mehr als 50-jährige Firmengeschichte zurück. Von solchen Zahlen können die konkurrierenden Startups der Fintech-Branche nur träumen.

Zudem hat die JDC Group ihren operativen Gewinn 2016 verdoppelt. Und im laufenden Jahr soll der Umsatz um rund 15 Prozent auf um die 90 Millionen Euro wachsen und dabei das EBITDA abermals verdoppeln, auf fünf bis sechs Millionen Euro. Der Aktienkurs der JDC Group hat sich seit Anfang 2015 fast verdreifacht.

3 KOMMENTARE

  1. Dieser Dr. Sebastian Grabmaier weiss jedenfalls von was er redet. Seine Gruppe machte das beste Geschäftsjahr seit bestehen. Der Junge ist echt smart!

    Zur Komplettierung und Vervollständigung:
    JDC Group AG Jahresergebnis

    – Umsatzerlöse steigen nach Rekordabschlussquartal auf 78,1 Mio. EUR
    – EBITDA mit 2,7 Mio. EUR mehr als verdoppelt
    – Geplantes Ertragswachstum durch guten Jahresstart unterlegt

    Die JDC Group AG (ISIN DE000A0B9N37) hat mit dem heute veröffentlichten testierten Jahresabschluss ihre am 3. März bekannt gegebenen vorläufigen Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2016 bestätigt. Nachdem das Unternehmen das vierte Quartal mit einem Rekordwert im Umsatz- und Ergebniswachstum abgeschlossen hatte, unterstreichen nun auch die vorliegenden weiteren Kennzahlen, dass die JDC Group nachhaltig auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist.

    Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich leicht um 3,1 % auf 78,1 Mio. EUR (2015: 75,7 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 2,7 Mio. EUR trotz erheblicher Transaktionskosten für Bestandskäufe und anderer Einmaleffekte (rd. 0,5 Mio. EUR) um 112,7 % über Vorjahr (2015: 1,3 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge erhöhte sich entsprechend von 1,7 % auf 3,5 %. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel mit 0,2 Mio. EUR ebenfalls positiv aus (2015: minus 0,3 Mio. EUR). Der Grund hierfür waren gestiegene Abschreibungen infolge von Investitionen in die erworbenen Versicherungsbestände und die Digitalisierungsstrategie des Konzerns. „Unseren umfangreichen Investitionen in die Zukunft unseres Unternehmens, allem voran in Bestandskäufe und unsere digitale Versicherungs-App allesmeins, standen im Wesentlichen erst im vierten Quartal Umsätze gegenüber, die den finanziellem Erfolg unserer Strategie wirklich sichtbar gemacht haben“, erklärt Ralph Konrad, Finanzvorstand der JDC Group. „Diesen positiven Trend haben wir mit in das Jahr 2017 genommen, das werden die Zahlen zeigen.“

    Die neue operative Stärke des Unternehmens wird auch von der Entwicklung der weiteren Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2016 untermauert. So erhöhte sich der operative Cashflow auf 1,2 Mio. EUR (2015: -647 Mio. EUR) deutlich. Das Eigenkapital stieg um 20,4 % auf 29,7 Mio. EUR (2015: 24,7 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote nahm zu Jahresende auf 40,7 % nach 37,5 % im Vorjahr zu.

    Maßgeblicher Treiber dieser Entwicklung war der Geschäftsbereich Advisortech, in dem das Unternehmen seit Mitte 2016 umfangreiche Zukäufe von Versicherungsbeständen abgeschlossen hat. Hierdurch gelang es, hochrentable Versicherungsportfolios in den Bestand der JDC Group zu transferieren. Auch der Geschäftsbereich Advisory, der den klassischen Vertriebszweig der JDC Group abbildet, entwickelte sich mit einem starken Jahresendgeschäft sehr gut.

    2017 plant die JDC Group, ihren Weg in die Digitalisierung weiter zu forcieren und so die Transformation des Unternehmens vom klassischen Maklerpool hin zum führenden digitalen Verwalter von Versicherungen und Finanzanlagen zu beschleunigen.

    Die Erträge aus den im vergangenen Jahr zugekauften Versicherungsbeständen werden erstmals über volle zwölf Monate in die Geschäftszahlen einfließen. Gleichzeitig entfallen die Transaktionskosten aus den Zukäufen, die das Ergebnis 2016 noch mit Einmaleffekten belastet haben. Vor dem Hintergrund der Gewinnung mehrerer größerer Maklerkunden und des sehr guten operativen Starts in das Jahr 2017 geht der Vorstand der JDC Group im laufenden Geschäftsjahr von einer nachhaltig positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Für 2017 erwartet das Unternehmen einen weiteren Umsatzanstieg auf 85,0 Mio. bis 95,0 Mio. EUR sowie eine erneute Verdoppelung des EBITDA auf 5,0 bis 6,0 Mio. EUR.

    JDC Group AG
    Telefon: +49 611 3353 514
    E-Mail: middelmenne@jdcgroup.de

    Über die JDC Group AG

    Die JDC Group AG (ISIN: DE000A0B9N37) steht für moderne Finanzberatung und intelligente Finanztechnologie für Berater und Kunden. Im Geschäftsbereich „Advisortech“ bieten wir über die Jung, DMS & Cie.-Gruppe moderne Beratungs- und Verwaltungstechnologien für unsere Kunden und Berater. Während viele Vertriebe und Vertriebspartner den technologischen Wandel als Problem und die jungen Fintech-Firmen als neue Wettbewerber sehen, sehen wir den Faktor „Technologie“ als große Chance. Lösungen aus dem Geschäftsbereich „Advisortech“ werden Beratern zukünftig helfen, ihre Kunden noch besser zu betreuen und im Ergebnis mehr Umsatz zu generieren. Im Segment „Advisory“ vermitteln wir über die FiNUM.-Gruppe Finanzprodukte an private Endkunden über freie Berater, Vermittler und Finanzvertriebe. Mit mehr als 16.000 angeschlossenen Vertriebspartnern, rund 1.200.000 Endkunden, einem betreuten Bestand von mehr als 4,5 Milliarden Euro und mehr als 1,4 Milliarden Produktabsatz pro Jahr sind wir einer der Marktführer im deutschsprachigen Raum.

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