Was hat der Krieg gegen den Terror gebracht?

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Der Krieg gegen den Terror nach dem 11. September 2001 hat schon jetzt allein in den USA Kosten in Höhe von 5 Billionen Dollar verursacht. Zudem hat der Terrorismus seitdem um mehr als 6.500 Prozent zugenommen.

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Seit nunmehr 15 Jahren führen die USA eine teuren Krieg gegen den Terror. (Screenshot: YouTube)

Am 11. September 2001 erlebten den USA den schlimmsten Terroranschlag ihrer Geschichte mit fast 3.000 Toten. In der Folge startete das Land den sogenannten Krieg gegen den Terror. Nach 15 Jahren stellen sich zwei Fragen: Was hat der Krieg gegen den Terror gekostet? Und was hat der Krieg erreicht?

Laut einer aktuellen Studie von Dr. Neta Crawford, Professorin für Politikwissenschaften an der Brown University, hat der Krieg gegen den Terror die amerikanischen Steuerzahler bisher 4,79 Billionen Dollar gekostet. Die größten Kostenpunkte in dieser Zusammenstellung sind:

  • Kosten für die Kriegsführung von 2001 bis 2016 – 1,63 Billionen Dollar
  • Kriegsbezogene Mehrausgaben von 2001 bis 2016 – 733 Milliarden Dollar
  • Maßnahmen des Heimatschutzministeriums von 2001 bis 2016 – 548 Milliarden Dollar
  • Zinsen auf die geborgten Gelder von 2001 bis 2016 – 453 Milliarden Dollar
  • Geschätzte Mehrausgaben der medizinischen Versorgung und Invalidenrenten für Veteranen von 2017 bis 2053 – 1 Billion Dollar

Diese Ausgaben für den Krieg gegen den Terror wurden mit neuen Schulden finanziert. Rechnet man die fälligen Zinsen von 2017 bist 2053 hinzu, so kommt man laut Neta Crawford auf eine Summe von mehr als 7,9 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Die Staatsschulden der USA liegen derzeit bei 19,3 Billionen Dollar.

Bereits im letzten Jahr berichtete Paul Gottinger für rsn, dass der Terrorismus seit dem Jahr 2002 um rund 6.500 Prozent zugenommen hat. Im Jahr 2014 berichtete das Portal, dass 74 aller Terrortoten in nur fünf Staaten verzeichnet wurden. Dies sind:

  • Irak,
  • Nigeria,
  • Afghanistan,
  • Pakistan und
  • Syrien.

Im Rahmen des Krieges gegen den Terror haben die USA den Irak, Afghanistan, Pakistan und Syrien bombardiert oder hatten sogar Bodentruppen vor Ort. Und auch auf Nigeria hatten die Amerikaner starken Einfluss. Es ist nicht lange her, dass Nigeria der größte Ölproduzent in Afrika war. Bis August war das Land zudem die stärkste Wirtschaftskraft des Kontinents.

Krieg gegen den Terror stärkt Boko Haram

Die in Nigeria tätige Terrorgruppe Boko Haram hat Verbindungen zu Al-Qaida und zum Islamischen Staat. Rein statistisch betrachtet ist Boko Haram auch weitaus tödlicher als der Islamische Staat, wie CNN berichtet.

Dennoch hat US-Außenministerin Hillary Clinton bisher alle Forderungen des Geheimdienstes CIA abgelehnt, Boko Haram auf die offizielle Liste der Terrororganisationen der zu setzen. Zudem war Hillary Clintons Angriffskrieg gegen Syrien eine willkommene Unterstützung für Boko Haram.

Noch im Jahr 2009 war Boko Haram eine kleine Gruppe mit einer geringen Auswahl an Waffen. Doch nach dem US-Angriff auf Syrien und nach dem Sturz von Muammar Gaddafi konnte die Terrorgruppe die Waffen der libyschen Armee rauben. Viele der Waffen gelangten auch nach Syrien.

Boko Haram profitiert sowohl von den libyschen Waffen als auch von dem Chaos, das sich in der Folge des Nato-Krieges gegen Syrien über die ganze Region verbreitete. The Week berichtete im Jahr 2014: „Die Bewaffnung wechselte von relativ billigen AK-47 in den frühen Tagen im Jahr 2009 zu Wüsten-fähigen Kampffahrzeugen und Antiluft- und Antipanzerwaffen.“

Der Drohnen-Krieg macht Menschen zu Terroristen

Doch nicht nur im heute verarmten Libyen fällt es den Terroristen leichter denn je, neue Kämpfer zu rekrutieren. Im vergangenen Jahr schrieben vier frühere Angehörige der US-Luftwaffe an Barack Obama, berichtete der Guardian.

Darin warnten sie den US-Präsidenten, dass das amerikanische Drohnenprogramm gegen große Teile der muslimischen Welt das effektivste Mittel zur Rekrutierung für Terrorgruppen wie den Islamischen Staat ist. Oliver Stone und Peter Kuznick schreiben in ihrem Buch Untold History of the United States:

„Als die USA im Jahr 2009 ihre Drohnen-Kampagne gegen den Jemen begannen, hatte Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel weniger als 300 Kämpfer im Jemen. Bis Mitte 2012 war diese Zahl auf mehr als 1.000 gesprungen.“

Irak-Krieg brachte Selbstmordanschläge ins Land

Dasselbe Phänomen scheint sich immer und immer wieder zu wiederholen. Die USA beginnen einen Krieg gegen den Terror, und in der Folge nimmt der Terrorismus massiv zu. Der Journalist Ben Swann schrieb über den Angriff der USA auf den Irak:

„Vor dem US-Einmarsch im Jahr 2003, wissen Sie, wie viele Selbstmordanschläge es im Irak gab? Keinen einzigen. In der gesamten Geschichte des Landes hatte es niemals einen gegeben. Doch seit dem US-Einmarsch im Jahr 2003 gab es 1.892.“

„Vor dem Beginn des Irakkriegs, lebten mehr als 1,5 Millionen Christen in dem Land. Doch kurz nachdem der Krieg begonnen hatte, flohen mehr als eine Million von ihnen nach Syrien. Heute sind weniger als eine halbe Million Christen verblieben, und sie werden von Gruppen wie ISIS ausgelöscht.“

86 KOMMENTARE

  1. Außer jede menge Leichen und einer US Pleite?
    Nichts.
    Halt , das stimmt nicht ganz.
    Die Destabilisierung der Länder wo die US amerikanische Regierung ihre Finger im Spiel hatte und eine immense Verschwendung von Ressourcen.

  2. Kriege haben noch nie etwas gebracht nur Zerstörung, viele unschuldige Tote und Elend. Wann lernt der Mensch endlich dazu und macht einfach nicht bei diesen Spielchen der Regierungen mit. Sollen die Häuplinge sich doch selber kloppen, dann hätten wir noch etwas zu lachen und es würde keine Billionen kosten. Leider gibt es zu viele Ramboos die sich nur mit einer Waffe in der Hand stark fühlen !

  3. Nix. Das Problem ist die Ideologie.
    Die kann man nicht mit Krieg bekämpfen .
    Aber es muss klar sein, dass die radikalen, extremen Ausprägungen des Islam das Problem sind und da ist jede Toleranz fehl am Platz

    • Der Yankee findet immer irgendwelche kriminellen Ideologien! Deswegen hat er auch in der ganzen Welt Stützpunkte und hält einen Teil von Kuba besetzt. Sich aber aufregen wenn der Russe seinen Schwarzmeerhafen (der einzige in der Region den er hat und so ins Mittelmeer kann) sichert.

  4. Das Geld ist nicht weg. Es hat nur den Besitzer gewechselt. Diejenigen, die die 5 Billionen nun haben (und freilich nie an der Front standen), freuen sich auf viele weitere. Damit werden u. a. auch Charity Events veranstaltet.

  5. Nur leid und tot und Mutter Erde bricht in 2 teile wer ist schuld wir dummen Menschen wie konnten wir sowas zulassen Jahre über Jahre wird zeit das das Blatt sich wendet

  6. An Kriege wird immer verdient – jeder Krieg ist ein Wirtschaftskrieg ! DAS Geld holen sich die USA locker wieder rein – sie werden dafür ja auch finanziert (für ihre Militärmaschinerie), und die muss entsprechend eingesetzt werden !! Umsonst und aus Menschlichkeit zwecks Demokratie machen die das net ! 😉

  7. Die USA hat die Taliban gross gemacht. Sie hat Saddam Hussein und Gaddafi unterstützt, als diese ihr nützlich waren. Im Iran ist mit der Absetzung von Saddam ein grösseres Chaos entstanden als vorher. Kuwait, das USA im 1. Golfkrieg 1991 „befreit“ hat, ist nach wie vor eine Diktatur Die afghanische Regierung von Washingtons Gnaden in Kabul tritt die Menschenrechte mit Füßen. Die USA selbst ist ein Schurkenstaat.

  8. Es hat die Reichen reicher gemacht, viele Menschenopfer gebracht und wahrscheinlich ist es ein Hauptgrund weshalb Europa in einem Bürgerkrieg gegen die Islamisierung versinkt

  9. Nichts – rein Gar nichts – im Gegenteil – der krieg hat den Terrorissmus erst so richtig gestärkt – wenn man sieht wie die USA damit Umgeht – mit einer Hand schimpfen sie auf die Terorissten – mit der anderen verkaufen sie Waffen an die IS –

  10. Die Waffenlobby und Waffenindustrie haben sich dumm und dusslig verdient aber auch Bestattungsunternehmungen verdienen daran… R.I.P. allen gefallenen Soldaten die für eine falsche Sache ihr Leben gelassen haben

  11. Dieser islamische Terror kann nicht mit Krieg bekämpft werden, Terror, der Hass auf alle anders Gesinnten, wird in die Gehirne eingeimpft schon im Kindesalter. Die Ursache ist dieser Koran, die Lehren daraus, solange dieser nicht umgeschrieben wird, wird sich nie was ändern, da müsste der Hebel angesetzt werden. Das Christentum hat das geschafft, ob das auch der Islam schafft, das ist dahingestellt.

  12. Der Krieg gegen Afghanistan war ein Krieg gegen Terrorismus.
    Der Krieg gegen Irak, Syrien wie auch Libyen fällt nicht darunter.
    Das die Amerikanische Antwort nach dem 11.11 entsprechend ausfallen wird war zu erwarten.
    Wenn Europa aber jeden Typen unkontrolliert reinlässt ohne sich über deren Absichten im klaren zu sein, sorry aber für unsere dämlichen Politiker brauchen wir nicht die Amerikaner die Schuld geben.

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