Indien überholt China als globaler Wachstumstreiber

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Indien hat einen Vorteil gegenüber China: Die Jugend. Als globaler Wachstumstreiber und Führungskraft futuristischer Entwicklungen überschattete China bisher alle anderen, asiatischen Supermächte. Doch die chinesische, so wie auch die japanische Bevölkerung wird immer älter. Indien hingegen wird in den kommenden 50 Jahren jünger und jünger.

Indien überholt China als globaler Wachstumstreiber (Foto: Dennis Jarvis)
Indien überholt China als globaler Wachstumstreiber (Foto: Dennis Jarvis)

Indien: globaler Wachstumstreiber in 20 Jahren?

Nach einem Bericht von Deloitte LLP werden die über 65-Jährigen in Asien von 365 Millionen auf mehr als eine halbe Milliarde bis 2027 ansteigen. Mit dieser Prognose wird Asien 60 Prozent aller Menschen dieser Altersgruppe beherbergen – Indien hingegen hat das Potential die Position als globaler Wachstumstreiber einzunehmen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen, asiatischen Ländern wird Indiens Arbeiterschaft immer jünger – und in den nächsten 20 Jahren von 885 Millionen auf 1,09 Milliarden ansteigen. Indien wird damit mit mehr als 50 Prozent aller neuen Arbeitskräfte in Asien haben. Doch die wachsende Zahl der Arbeiter in Indien dominiert nicht nur mit Quantität, sondern auch mit Qualität.

Die aktuelle, und noch kommende, Generation wird besser trainiert und gebildet sein als jede andere in der Vergangenheit. Frauen werden mehr in der Arbeitswelt mit einbezogen und die Nachfrage nach Arbeit trifft den hungrigen Markt Indiens zu einem perfekten Zeitpunkt.

Indonesien und die Philippinen erwarten ein ähnlich intensives Wachstum in ihrer jungen Arbeiterkraft, müssen sich im Gegensatz zu Indien aber nicht in Acht nehmen. Wenn Indien dem extremen Wachstum und der damit verbundenen Nachfrage nach Jobs nicht gerecht werden kann, drohen Arbeitslosenquoten und Unruhen wie nie zuvor.

Doch hier ist es die Art des Problems, das Indien von ehemaligen Supermächten abheben wird. China, Hong Kong, Taiwan, Thailand und Korea kämpfen nämlich alle am anderen Ende um eine gesunde Wirtschaft – sie müssen mit einer immer älter werdenden Bevölkerung zurecht kommen.

Japan macht jedoch aus dem Problem mit der alternden Bevölkerung das Beste. Industrien im Krankensektor, Pflegedienste und Konsumgüter für Ältere entspannen die Situation für Japan. Auch Versicherungen und Nachlassinstitute kommen in der japanischen Wirtschaft im Moment gut zurecht.

Indien wird außerdem grün. Anfang diesen Jahres wurden Pläne veröffentlich, die 7.000 Bahnhöfe mit Solarenergie ausstatten wird.

Insgesamt wird Asien bis 2015 1 Milliarde Menschen über 65 Jahren haben. Bloomberg hat einige nötige Schritte zusammengefasst, die asiatische Nationen adoptieren sollten.

Das Rentenalter sollte angehoben werden. Damit könnte eine sehr alte Wirtschaft weiter wachsen. Auch Frauen müssen mehr in die Arbeitswelt integriert werden, um mit dem jungen Wachstum aus Indien mithalten zu können. Abgesehen davon sollten Nationen in Asien junge, gebildete Migranten willkommen heißen und damit die alte Bevölkerung zu entlasten.