Günstige Grundstücke an der Karibik-Küste von Mexiko

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Günstige Grundstücke an Karibik-Küste Mexikos
(Foto: lecates)

Die karibische Seite der Halbinsel Yucatán gehört zu den schönsten Orten in Mexiko. Und genau dort kann man derzeit noch sehr günstige Grundstücke erwerben. So kostet etwa ein Grundstück mit einem 20 Meter langen Sandstrand nur rund 70.000 Euro. Auch die Baukosten sind niedrig. Zudem sind Ausländer als Käufer durchaus willkommen.

Gerade im schönsten Teil Mexikos, auf der karibischen Seite der alten Maya-Halbinsel Yucatán, sind die Grundstücke am billigsten. Dort hat man das Meso-American Reef direkt vor der Haustür. Dies ist das zweitgrößte Korallenriff der Welt.

Im Norden der Halbinsel ist es entlang der 60 Kilometer langen Küste „Costa Maya“ relativ teuer: Für ein erschlossenes 700 Quadratmeter Küstengrundstück muss man 208.000 Euro bezahlen. Hier befinden sich der internationale Flughafen Cancun, die Touristenhochburg Playa del Carmen und Städte wie Mahahual.

Aber ganz im Süden der Costa Maya kurz vor dem Fischerdorf Xcalac, dem letzten Ort vor Belize, kann man ein 1.200-Quadratmeter-Grundstück mit einem 20 Meter langen Sandstrand für nur 69.100 Euro kaufen.

Wie tief das Grundstück ins Landesinnere reicht, ist unwichtig. Es zählt nur der laufende Meter Meeresstrand, wobei die ersten 20 Meter vom Wasser weg nicht zum Landbesitz gehören. Sie dürfen zwar genutzt werden, aber man darf nichts Stabiles drauf bauen.

Ansonsten betragen die Baukosten für Häuser je nach Luxus (Sonnenkollektoren, Wasseraufbereitungsanlage für das auf den Dächern aufgefangene Regenwasser, Dieselnotstromaggregate) zwischen 450 bis 620 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Dennoch fühlen sich Kim und David Calkins als Hoteliers in Xcalak noch recht einsam. Seit 1998 betreiben die beiden das Tauch- und Fliegenfischerei-Paradies Tierra Maya Resort. In der Hochsaison zwischen Dezember und März erzielen sie Wochenpreise von 620 bis 1.040 Euro pro Gast. Ein Doppelzimmer mit Meerblick kostet Ostern 2011 pro Nacht rund 66 Euro, ein Viermann-Apartment am Strand rund 73 Euro. Jeweils mit Continental-Frühstück, Fahrrädern und Ozeankajaks inklusive.

Doch den beiden Hoteliers fehlen ein paar Nachbarn. Deshalb makelt Kim Calkins zusätzlich für die auf Yucatán ansässige Firma Mexico International Real Estate. Irgendwann wird der Tourismusboom auch das Fischerdorf Xcalak erreichen. Nur weiß niemand, wann das sein wird. Kim Calkins beobachtet, dass sich die Preise in den letzten zwei Jahren verdoppelt haben. Wer jetzt kauft, kauft noch vor dem Boom.

Warum bislang so wenige Bauherren auf die Halbinsel Yucatán kommen, kann daran liegen, dass sich die Yucatáner von den sonstigen Mexikanern abgrenzen. Man ist auf Yucatán der normalen Zeit weit hinterher. Der Immobilienmarkt steckt noch in den Kinderschuhen und ist ein relativ neues Geschäft.

Inzwischen haben sich aber die Yucatáner daran gewöhnt, dass ihnen vor allem US-Amerikaner die Grundstücke abkaufen. Der laufende Meter Strand kostet an der Costa Maya zwischen 3.800 und 6.400 Euro. Normale Bauplätze haben 20 Meter Küste und sind cirka 50 Meter breit. Also 1.000 Quadratmeter Grundstück kosten von 76.000 bis 104.000 Euro oder mehr.

Bei Punta Chahuay, 15 Kilometer nördlich von Mahahual, bietet Kims Kollege Mitch Keenan von Mexico International zehn Grundstücke an. Sie haben 20 bis 24 Meter Küste und sind 100 Meter breit. Hier ist die Küste felsig, der Meerblick spektakulär. Als Käufer muss man nicht einmal sofort flüssig sein. Auf den Preis von 76.000 Euro muss man nur 20 Prozent anzahlen und in den nächsten fünf Jahre jeweils 10 Prozent.

Warum immer noch so viele Grundstücke frei sind, hat auch etwas mit der Angst vor Hurrikans zu tun, die hier häufiger vorkommen. Zeugnis legen Ruinen ab, die man vereinzelt in Strandnähe findet. Aber, so hört man von den Einheimischen, da seien die Besitzer selbst schuld. Die ausländischen Investoren hätten wohl nicht den einheimischen Architekten und Albiniles (Betonbau-Handwerkern) vertraut, sondern ihre eigenen Jungs mitgebracht.

Dass noch heute Häuser aus dem Jahr 1500 stabil Salz und Wind trotzen, hat einen guten Grund: Die Albiniles wissen aus Erfahrung, dass man den Beton für die Zementblöcke, aus denen die Häuser traditionell langlebig und nahezu unverwüstlich gebaut werden, nur mit Süßwasser mischen darf und niemals mit Meerwasser. Das Süßwasser kommt auf Yucatán nicht aus der Leitung, sondern muss auf Dächern bei Regen aufgefangen und gespeichert werden.

Aber ist es wirklich für Ausländer so problemlos, ein Grundstück an der mexikanischen Karibikküste zu kaufen? Wenn man spanisch spricht, kann man tatsächlich zu einem Einheimischen gehen und ein Grundstück direkt kaufen. Der Käufer gibt eine Anzahlung. Im Gegenzug liefert der Verkäufer den Grundbuchauszug.

Kauft der Käufer am Ende nicht, behält der Verkäufer die Kaution. Verkauft der Verkäufer nicht, kann der Käufer aufgrund seiner Anzahlung und mit dem Grundbuchauszug sein Pfandrecht am Grundstück ausüben.

Das Geschäft läuft ganz ohne Makler. Über Preise wird auf der Halbinsel kaum gefeilscht. Der Einheimische wartet lieber auf den nächsten, der seinen einmal festgesetzten Preis bezahlt.

Damit es aber nicht zu einem Streit kommen kann, haben sich in allen großen Gemeinden auf Yucatán Makler niedergelassen. Die Dienstleistungen umfassen zweisprachiges Agenten-und Verwaltungspersonal, standardisierte Verträge, sicheres Handgeld und Treuhandkonten, Rechtsbeistand, Rechtsschutzversicherung, Währungs-Austausch-Banking, Rechnungsabschlüsse und kontinuierliche Brokerage-Dienstleistungen.

Auch Erbbaurecht oder Kauf über eine eigene Firma ist möglich. Neben dem direkten Kauf eines Grundstücks gibt es noch die Möglichkeit eines Erbbaurechts oder, das Grundstück über eine zu gründende Firma zu kaufen.

Das Erbbaurecht fideicomiso (Bank Trust) hat den Vorteil, dass eine mexikanische Bank das Grundstück kauft und man an diese für die nächsten 50 Jahre eine Erbpacht zahlt. Das spart die Grundstückskaufkosten. Der Nachteil: Die Größe ist in diesem Fall auf 2.000 Quadratmeter beschränkt. Ausnahmen sind sehr kompliziert und dauern in der Genehmigung sehr lange.

Wer ein Grundstück größer als 2.000 Quadratmeter haben möchte, gründet mit zwei Personen (Nationalität ist egal, Mindestalter 18 Jahre) eine FOMC (Foreign Owned Mexican Corporation). Ein geschäftsführender Gesellschafter muss ein FM-3 Visum (Arbeitserlaubnis) haben. Das Visum muss jedes Jahr erneuert werden.

Darüber hinaus ist die Gesellschaft verpflichtet, monatliche Berichte zur Hacienda (dem mexikanischen Fiskus) über Einnahmen und Ausgaben zu machen. Die Berichterstattung muss von einem vereidigten Wirtschaftsprüfer erfolgen.

Im Gegensatz zum fideicomiso muss man beim Kauf über eine Firma Steuern zahlen. Ist die Immobilie geschätzt 59.000 Euro wert, muss man jährlich 294 Euro an Grundsteuer entrichten. Bei einem Verkauf der Immobilie fällt auf den Gewinn eine Kapitalsteuer von 29 Prozent an.

Ein staatlich geprüfter Notar kümmert sich um alle Formalitäten. Er wird nach dem Schätzwert honoriert, der oft günstiger ist als der tatsächlich gezahlte Kaufpreis. Noch liegt der Tourismus im Süden von Yukatan im Dornröschenschlaf, aber wohl nicht mehr lange.