Fiat trennt sich von Ferrari und setzt auf Maserati

3

Der Konzernriese Fiat trennt sich von der legendären Sportmarke Ferrari. Das Management um Sergio Marchionne bevorzugt nun Maserati. Der soll in Zukunft ein Flaggschiff des Konzerns werden und mit viel Gewinn die Weiterentwicklung neuer Modelle finanzieren. Aktuell kämpft die Marke aber mit stagnierenden Verkaufszahlen.

Schon im Oktober letzten Jahres war klar: Fiat Chrysler Automobiles NV (FCA) wird sich von Ferrari trennen. Der niederländische Automobilkonzern erhofft sich, damit seine Expandierungspläne bis 2018 verwirklichen zu können. Lange galt Ferrari in der Firma als Gegenstück zu Volkswagen AG’s Lamborghini. Heute ist es aber offiziell: Ferrari wird nicht mehr länger von FCA vertrieben.

Der Geschäftsführer von FCA ist Sergio Marchionne. Er war es, der die Trennung von Ferrari initiierte. Die luxuriöse Lücke im Produktportfolio soll nun Maserati einnehmen. „Maserati wird die begehrteste und exklusivste Marke die wir haben”, so zitiert BLOOMBERG Marchionne.

Es stimmt: Maserati hat sich in Sachen Performance in der Branche etabliert. Vor allem in den U.S.A. läuft der Verkauf super. Die Herausforderung liegt in der Konkurrenz. Mercedes-Benz, BMW, Audi und Lexus sind ebenso sehr begehrt in den gehobenen Preisklassen. Doch kann Maserati Ferrari ersetzen?

Obwohl Maserati 2014 vielversprechende Zahlen aufweisen konnte, sind die Bestellung dieses Jahr zurückgegangen. Währrend 2014 die Zahl der ausgelieferten Modelle sogar auf das doppelte anstieg, mussten Anfang 2015 39 Prozent Verlust eingebüßt werden. Der Hauptgrund liege an einem Rückgang der Kaufkraft in China.

Maserati Ghilbi soll das neue Flaggschiff werden

Auf dem Maserati Ghilbi ruht die meiste Hoffnung. Mit einem Einstiegspreis von 68.000 Dollar stellt er das Äquivalent zum BMW 5er oder der Mercedes E Klasse dar.

Dieses Model von Maserati verkaufte sich nach seiner Präsentation 2013 fabelhaft in den USA. Doch in den letzten Monaten gingen die Verkäufe stark zurück. Autohäuser waren gezwungen Rabatte von bis zu 9.602 Dollar anzubieten. Nur so konnten Kunden gehalten werden.

Ständige Vergünstigungen passen leider nicht in das Image einer luxuriösen Marke wie Maserati. Das Management steht vor der Herausforderung, Ansehen der Marke aufzupolieren und den Wert in den Augen der Kunden zu steigern. Ebenso sollte Maserati eine breitere Masse anlocken.

Die Geschichte des Maserati

Vor 101 Jahren startet die Marke mit der Produktion von Flugzeugbeleuchtung. 1926 ging das erste Sportauto in Produktion. Maserati ging an die Startlinie von diversen Autorennen und gewann viele Preise. Darauf hin ging es bergauf und Maserati stellte einen Geschwindigkeitsrekord nach dem anderen auf.

Trotz des Erfolges im Motorsport stand Maserati immer im Schatten von Ferrari, wenigstens in den Verkaufszahlen. Beliebt waren die Autos allemal. Nur nicht in der breiten Masse.

Pläne für Maserati

Seit fünf Jahren poliert Marchionne die Marke auf. Er ist sich sicher, dass Maserati das Hauptstandbein des Konzerns werden kann. Zusammen mit Alfa Romeo und Jeep plant er das Einkommen zu verfünffachen.

Profitmaximierung ist gerade jetzt besonders wichtig für die Firma. Um mit den schnellen Neuentwicklungen anderer Marken mithalten zu können, müssen neue Generationen und Technologien mit Zeitdruck voran getrieben werden.

Marchionne hat sich noch ein Ziel gesetzt. Bis 2018 sollen die weltweiten Verkäufe zu 75.000 Stück verdoppelt werden. Kritiker bezweifeln sein Vorhaben. Sie sehen gerade einmal 54.000 verkaufte Autos bis dorthin.

Mit effektivem Marketing soll insbesondere die Zahl der Kunden erhöht werden. Viele sind an die gute Qualität deutscher Autos gewöhnt und möchten kein Risiko mit Maserati eingehen. Diese Kunden heißt es von der Stärke der Marke zu überzeugen und zum Kaufen anzuregen.

3 KOMMENTARE

  1. Ich verstehe nicht, warum Maserati von der Konkurenz überschattet wird. Ich ziehe einen Ghilbi sofort einem BMW 5er vor!!!

  2. Hoffentliche kommt Marchionne nicht zu spät. Soll der Markt für Luxus-Wagen denn ewig boomen?

  3. Das Ding ist doch „einfach eine geile Kiste“. Persönlich meine ich, dass die Karre besser aussieht als die langweiligen Ferraris. Wenn man nur nicht diese Wertverluste hätte. Na ja, leasen geht immer.

Comments are closed.