Credit Suisse durch Vermögensverwaltung wieder profitabel

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Im 2. Quartal hat Credit Suisse wieder Gewinn gemacht. Die Schweizer Bank hat Erfolg damit, dass sie sich wieder verstärkt auf die Vermögensverwaltung für reiche Familien und Unternehmer konzentriert.

Credit Suisse Tidjane Thiam
CEO Tidjane Thiam führt seine Bank wieder in die Gewinnzone. (Foto: Credit Suisse via flickr, Bildlizenz: CC BY 2.0)

Credit Suisse ist im zweiten Quartal unerwartet wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Schweizer Bank meldet ein starkes Wachstum in der Vermögensverwaltung. Die umfassenden Umstrukturierungspläne werden weiter vorangetrieben.

Das Vorsteuereinkommen im zweiten Quartal betrug 199 Millionen Schweizer Franken (182 Millionen Euro), teilte Credit Suisse am Donnerstag mit. Analysten hatten eigentlich einen Verlust in etwa dieser Größenordnung erwartet.

Das Quartalsergebnis ist deutlich schlechter als im selben Zeitraum des Vorjahres, als Credit Suisse noch einen Gewinn in Höhe von 1,7 Milliarden Franken gemacht hatte. Allerdings hatte die Bank noch im ersten Quartal dieses Jahres 484 Millionen Franken Verlust gemacht.

Der erneute Gewinn könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich die Bedingungen zumindest für einige große Banken wieder entspannen, nachdem ihre Aktienkurse massiv gefallen sind. Italiens und Portugals Banken hingegen brauchen womöglich einen Bailout.

Umstrukturierung bei Credit Suisse zeigt Erfolge

Die Schweizer Banken haben davon profitiert, dass sie sich verstärkt auf die Vermögensverwaltung für reiche Familien und Unternehmer in der ganzen Welt konzentrieren.

Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam sagte, seine Bank habe unter volatilen Bedingungen profitabel gearbeitet. Vor dem Hintergrund des Brexit-Referendums sei es zu deutlich höheren Handelsvolumina gekommen, zitiert ihn die Financial Times.

Tidjane Thiam sagte, er bleibe „vorsichtig“ im Hinblick auf die zweite Jahreshälfte. Denn es gebe „Unsicherheit infolge erheblicher geopolitischer und makroökonomischer Sorgen, die vor ein paar Wochen durch das Ergebnis den britischen Referendums verstärkt wurden“.

Credit Suisse befindet sich gerade mitten in einem Umstrukturierungsplan, den Tidjane Thiam im vergangenen Oktober enthüllt hat. Dabei soll die Credit Suisse Group sich wieder verstärkt auf die Vermögensverwaltung konzentrieren, vor allem in den schnell wachsenden asiatischen Märkten. Zudem soll die Größe der Investmentbank reduziert werden.

Die Umgestaltung des Geschäfts wurde erschwert durch härtere Bedingung auf den globalen Finanzmärkten, welche die Kundeninvestitionen und Profite bei der Investment Bank von Credit Suisse beeinträchtigten. Um dem entgegenzuwirken, hatte Tidjane Thiam dieses Jahr die Kostenreduzierungen beschleunigt.

Doch Chirantan Barua, Bankenanalyst bei Bernstein, kritisiert die neue Strategie von Credit Suisse. Er weist darauf hin, dass das Asset-Wachstum auf 5 Milliarden Franken durch ein Kreditwachstum von 7 Prozent bewirkt worden sei. In einer Nachricht an Kunden schreibt er:

Den Verschuldungsgrad opfern […], um mehr Vermögen zu managen, […] ist eine nicht aufrecht zu erhaltene und riskante Strategie für eine Region, wo die Vermögensschaffung ins Stocken gekommen ist.