Bank of America: Zentralbanken zerstören die Mittelklasse

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Die Zentralbanken der Welt haben seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers 606-mal die Leitzinsen gesenkt und insgesamt Wertpapiere im Umfang von 12,4 Billionen Dollar gekauft. Laut Bank of America hat diese Politik die Finanzwerte nach oben getrieben und die Mittelklasse im Regen stehen lassen.

Bank of America Zentralbanken zerstören die Mittelklasse
Unter Führung des früheren Fed-Chefs Ben Bernanke wurde Wall Street reich. (Foto: Medill DC)

Noch nie in der Geschichte, nicht einmal während des Zweiten Weltkriegs, hat die US-Zentralbank Federal Reserve über einen so langen Zeitraum die Leitzinsen bei null gehalten. Weltweit werden Staatsanleihen im Umfang von 20 Billionen Dollar mit Renditen unterhalb von einem Prozent gehandelt.

Und es kommt noch verrückter: Weltweit und dabei vor allem in Europa haben Staatsanleihen im Umfang von 6,3 Billionen Dollar einen negativen Zinssatz. Das heißt der Gläubiger bezahlt den Schuldner für das Privileg, ihm Geld leihen zu dürfen.

Am Sonntag verschickte nun die Bank of America einen Bericht an ihre Kunden, worin die US-Bank die Folgen dieser Zentralbankpolitik seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers aufzeigt.

Die in New York ansässige Bank hat die Folgen von 606 Zinssenkungen und von 12,4 Billionen Dollar von Wertpapierkäufen durch die Zentralbanken der Welt (QE) untersucht, die seit der Rettung von Bear Stearns im Jahr 2008 durchgeführt wurden. Um Wertpapier aufkaufen zu können, müssen die Zentralbanken Geld drucken, was auch als Inflation bezeichnet wird.

BoA: Zentralbanken zerstören die Mittelklasse

„Die Ergebnisse zeigen einen klaren Sieg für Wallstreet über die Mittelklasse“, zitiert Bloomberg das Team von Michael Hartnett, den Chief Investment Strategist von Bank of America. Die großen Zentralbanken der Welt von Federal Reserve bis EZB haben durch ihre Politik die Finanzwerte massiv in die Höhe getrieben, während die Löhne kaum gestiegen sind.

Für jeden Job, der in den USA in diesem Jahrzehnt geschaffen hat, haben Unternehmen für 296.000 Dollar ihre eigenen Aktien zurückgekauft.

Wer zum Beginn von QE in ein durchschnittliches Portfolio von globalen Aktien und Anleihen im Verhältnis 60:40 investiert hat, dessen Portfolio ist heute 105 Prozent mehr wert. Im selben Zeitraum ist der Durchschnittslohn in den USA lediglich um 14 Prozent angestiegen.

Für jede 100 Dollar, die Risikokapitalfonds und Private-Equity-Fonds Anfang 2010 einsammeln konnten, können sie heute 275 Dollar einsammeln. Im Gegensatz dazu: Für jede 100 Dollar Hypothekarkredit zum Beginn des Jahrzehnts wurden im Juni 2015 nur Hypothekarkredite im Umfang von 61 Dollar verlängert oder akzeptiert.

1 KOMMENTAR

  1. Liebe Mittelklasse, warum habt ihr nicht einfach selbst Aktien und Anleihen gekauft? Dann würdet ihr jetzt nicht die Verlierer sein. Wer spart UND clever anlegt, der kann sich auch gegen QE, Negativzins und was auch immer absichern. Bankkonto reicht heute eben nicht mehr.

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