Antidepressiva erhöhen Suizidgefahr bei Minderjährigen

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Klinische Studien sind eigentlich dafür da, um alle möglichen Gefahren eines Medikaments zu identifizieren. Pharmakonzerne haben Suizidversuche bei Patienten, die Antidepressiva einnahmen, im großen Stil verschleihert. Vor allem Minderjährige leiden unter den Folgen der Medikamente.

Antidepressiva erhöhen Suizidgefahr bei Minderjährigen um 100 Prozent. (Foto: Jamie)
Antidepressiva erhöhen Suizidgefahr bei Minderjährigen um 100 Prozent. (Foto: Jamie)

Die bisher größte Überprüfung von Antidepressiva hat erschreckende Informationen enthüllt. Die Einnahme von den Stimmungsmachern erhöht nicht nur das Selbstmordrisiko, den angegebenen Nebenwirkungen kann man auch nicht mehr trauen. Pharmakonzerne verbergen wesentliche Daten, unter anderem Todesfälle, die durch den Konsum von Antidepressiva hervorgerufen wurden.

Suizidgefahr steigt besonders bei unter 18-Jährigen

In einer Studie wurden die 70 meist verwendeten Antidepressiva unter die Lupe genommen, ganze 18.000 Patienten haben dazu mit ihren Krankendaten beigetragen. Man hat wesentliche Unterschiede in der Berichterstattung der Pharmakonzerne, die aus klinischen Studien der Medikamente hervorgingen, und den eigentlichen Patientenakten gefunden.

Die Ergebnisse überraschten: bei minderjährigen Patienten unter 18 Jahren war die Suizidgefahr doppelt so hoch wie normal üblich. Außerdem haben diese Patienten ein außergewöhnlich aggressives Verhalten an den Tag gelegt.

Auch wenn eine vergleichbar starke Verbindung zu erwachsenen Patienten nicht nachgewiesen werden konnte, so würde eine falsche Darstellung der Ergebnisse zu einer massiven Unterschätzung der Nebenwirkungen führen.

Familien berichten schon seit Langem, dass Antidepressiva ihre Kinder in den Suizid treiben würden. Das wurde von Pharmakonzernen aber stets abgewiesen. Auch Ärzte haben den Vorwürfen aus Mangel an Beweisen nie sonderlich große Aufmerksamkeit geschenkt, schreibt die National Post.

Pharmakonzerne interpretieren Todesfälle zu ihren Gunsten

Die eigentlichen Patientenakten wurden mit den Berichten der Pharmaindustrie abgeglichen. Todesfälle und Suizidversuche wurden regelmäßig absichtlich missinterpretiert, um die Produkte nicht zu gefährden. Antidepressiva haben keine heilende Wirkung auf Patienten unter 18 Jahren, sie erhöhen lediglich das Selbstmordrisiko.

Die Studie wurde von dem Nordic Cochrane Centre und dem University College London durchgeführt. Wissenschaftler waren über die Gleichgültigkeit und Profitgier der Konzerne erschüttert. Wesentliche Daten, die über Leben oder Tod entscheiden, werden absichtlich den Pillen zu Liebe nicht beachtet. Klinische Studien verlieren so jegliche Glaubwürdigkeit.

Es ist klar, dass Berichte von klinischen Versuchen die Gefahren der Medikamente deutlich verharmlosten. Vier Todesfälle wurden von den offiziellen Daten ausgenommen, weil sie nach dem Ende der offiziellen Testphase auftraten. Ein anderer Patient hatte sich selbst stranguliert. Sein Fall wurde ebenfalls nicht in die Statistik mit aufgenommen, denn seine fünftägige Überlebensphase hat ihn zu einem Krankenhauspatienten gemacht, und von den offiziellen Mitgliedern der Studie ausgeschlossen.

Über die Hälfte aller Suizidversuche wurden falsch dokumentiert. In den Akten findet man Gründe wie „Emotionale Instabilität“ oder „schlimmer gewordene Depression“. Am Ende blieben 90 Prozent der Selbstmordversuche unbeachtet.

Konsum von Antidepressiva steigt extrem an

Der Konsum von antidepressiven Medikamenten in England stieg in den letzten 20 Jahren um 100 Prozent an. Und das, obwohl die Effekte und Nebenwirkungen der Medikamente noch nicht völlig verstanden sind. Eine gefährliche Entwicklung.

Groß Britannien ist auf Platz 7 der meist verschriebenen Medikamente in der westlichen Welt. Vier Millionen Briten nehmen inzwischen Antidepressiva und zahlen dafür 200 Millionen Pfund jährlich.

Die Verschreibung von Medikamenten dieser Art, wie zum Beispiel Prozak, ist für Teenager ungeeignet. Trotzdem werden jedes Jahr 100.000 Rezepte an unter 18-Jährige ausgestellt.

Irgendwann stellt sich die Frage, ab wann der Konsum von Antidepressiva mehr Schaden als Nutzen bringt. Besonders bei Kindern ist die Verschreibung von rezeptpflichtiger Medikamente dieser Art sehr gefährlich. Die getesteten Stoffe enthielten hauptsächlich Duloxetine, Fluoxetin (Prozak), Paroxetin, Sertralin und Venlafaxin.

1 KOMMENTAR

  1. Die Gründe, dass sich viele Jugendliche und Erwachsene mit Antidepressiva zudröhnen liegt an vielen Dinger der heutigen Zeit. Vermutlich, weil heutzutage viele alles haben, trotzdem unzufrieden sind, und immer noch mehr wollen, ständig an ihren Smartphones hängen und alleine vorsichhintippen, anstatt sich mit anderen zu unterhalten, dabei vereinsamen, und oft keinen anderen Lebensinhalt haben. Nicht selten kommt es vor, dass diejenigen, als Draufgabe auch noch versuchen, mit ihrem Pessimismus andere zu infizieren.

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